1.
Kapitel
Mit beiden Händen
hielt der ziemlich wütende Ork eine barbarische Streitaxt vor seinen
massiven Körper und rannte auf den Krieger zu.
Geifer troff von
seinen Hauern als er einen bestialischen Schrei ausstieß und er die
Entfernung von einigen Metern mit nur wenigen Schritten hinter sich
brachte.
Der Boden vibrierte
unter den schweren, mit Stahl besetzten Stiefeln, doch der Krieger
zog vollkommen gelassen sein Schwert. Die epische Rüstung glänzte
im Sonnenlicht als sich das Licht auf der Klinge seiner Waffe brach
bevor er sie seinem Angreifer in den Leib rammte.
Der Ork ging mit
einem gurgelnden Laut zu Boden und blieb reglos liegen.
Ohne zu zögern
beugte sich der Krieger hinab und plünderte ein paar Goldmünzen und
einen gräulichen Stofffetzen.
Das Gesicht des
Kriegers blieb regungslos während sich vor dem Bildschirm ein
Schmollmund bildete, gefolgt von einem genervten Seufzen.
„Schon wieder nicht
gedroppt...“
Unter einem Gähnen
streckte er seine steif gesessenen Knochen und legte seine Brille ab.
Müde rieb er sich
die Augen und schüttelte den Kopf.
„Jetzt sollte ich
aber schlafen gehen...“
Die großen Kopfhörer streifte er sich träge ab und vernahm erst jetzt einen merkwürdigen Ton. Das Schrille Piepsen bohrte sich nervend in sein Ohr, murrend drehte er sich zu der Quelle des Geräusches um und blinzelte ein paar mal. Unmöglich.
Die großen Kopfhörer streifte er sich träge ab und vernahm erst jetzt einen merkwürdigen Ton. Das Schrille Piepsen bohrte sich nervend in sein Ohr, murrend drehte er sich zu der Quelle des Geräusches um und blinzelte ein paar mal. Unmöglich.
Blind tastete er nach
seiner Brille und setzte sie sich wieder auf während er sich etwas
nach vorne beugte um die Anzeige seines digitalen Weckers zu
betrachten.
Dort leuchtete
wirklich die Zahl Sechs, gefolgt von zwei Nullen. Vor Schreck weitete
er die Augen, fuhr von seinem Stuhl auf und schwankte. Wie viele
Stunden hatte er seine Beine nicht mehr bewegt?
Ungläubig starrte er zum Fenster hinaus und betrachtete die Dächer der Nachbarn über denen langsam die Sonne empor stieg.
Ungläubig starrte er zum Fenster hinaus und betrachtete die Dächer der Nachbarn über denen langsam die Sonne empor stieg.
„Das darf doch
nicht wahr sein! Verdammt!“
Hektisch los rennend
stolperte er fast über seine Tasche und verschwand zur Tür hinaus.
Nach einer
Katzenwäsche schlüpfte er wie benebelt in frische Kleidung und
kramte seine Sachen zusammen. Eilig polterte er die Treppe in das
Erdgeschoss seines Elternhauses hinunter und machte einen Bogen um
seine Mutter die durch den Aufruhr aus der Küche gelockt wurde.
„Phili! Schau mich
mal an! Hast du wieder die halbe Nacht lang am Computer gesessen? Du
hast ganz dunkle Augenringe!
Phili!!!“
Genervt zog er sich
seine Schuhe an und versuchte sie so gut es ging zu ignorieren. Wie
er es hasste wenn sie diesen Spitznamen benutzte.
„Philipp!!!“
Nun wurde es ernst
und er sah zu das er die Türklinke in die Hand bekam, das Tor zur
Freiheit.
„Mamaaaaaaa, ich
muss zur Uni. Entschuldige, wir sprechen später ja?“
Kaum standen die
Worte in dem schmalen Raum da erschütterte ein leichter Knall das
Haus und die Tür hatte sich geschlossen.
„Oh das gibt es
nicht! Dieses Früchtchen!“
Mit zorniger Miene
stampfte sie zurück in die Küche. Der Geruch frischen Kaffees lag
in der Luft und sie ließ sich schwungvoll auf ihrem Platz an dem
gedeckten Tisch nieder.
Ihre grünen Augen hoben sich zu der Tageszeitung die das Gesicht ihres Mannes verbargen.
Ihre grünen Augen hoben sich zu der Tageszeitung die das Gesicht ihres Mannes verbargen.
Auf der Titelseite
war ein großer Bericht abgedruckt das mehrere Leute etwas
merkwürdiges über dem kleinen Wäldchen am Rand der Stadt hatten
nieder gehen sehen. Aber niemand hatte erkennen können um was es
sich handelte.
Die Schlagzeile
beachtete sie gar nicht und trat ihrem Gegenüber leicht gegen das
Schienbein.
„Metthew! Schau
mich an wenn ich dich wütend anstarre.“
Die Zeitung senkte
sich langsam und ihr Mann betrachtete das zornige Gesicht seiner
Liebsten. Ein Lächeln bildete sich inmitten des gepflegten
Dreitagebarts.
Ordentlich faltete er
das abgedruckte Tor zur Welt zusammen und legte es neben den Teller
mit der angebissenen Scheibe Brot.
„Schau doch nicht
so, du begünstigst nur deine ersten Falten“
Während er einen plötzlichen wiederkehrenden Schmerz an seinem Schienbein spürte musste er lachen und verbesserte sich rasch.
Während er einen plötzlichen wiederkehrenden Schmerz an seinem Schienbein spürte musste er lachen und verbesserte sich rasch.
„Kyara, du machst
dir zu viele Gedanken. Unser Junge ist schon alt genug dass er weiß
was er tut.
Seine Klausuren
fallen doch super aus!“
Beschwichtigend hob er eine Hand als sie ihren rot geschminkten Mund öffnete und sich empört aufplusterte.
Beschwichtigend hob er eine Hand als sie ihren rot geschminkten Mund öffnete und sich empört aufplusterte.
„Ich weiß sein
Zimmer könnte etwas mehr Ordnung gebrauchen. Und ich weiß auch um
deine Sorgen...
Am Wochenende mache
ich einen Ausflug mit ihm und fühle ihm auf den Zahn.
Zufrieden?“
Grinsend betrachtete er wie sie sich eine locke ihres blonden Haares um den Finger wickelte. Ein gutes Zeichen.
Grinsend betrachtete er wie sie sich eine locke ihres blonden Haares um den Finger wickelte. Ein gutes Zeichen.
Mit einem langen
Seufzen ließ sie die Locke von ihrem Finger gleiten und stützte ihr
Kinn in ihre Hand.
„In Ordnung... Aber
er ist doch mein Kleiner. Ich muss mir Sorgen um ihn machen. Und
jetzt roll nicht wieder die Augen! Auch wenn er fünfzig ist, ist er
immer noch mein Kleiner und ich werde mir Sorgen um ihn machen.“
Mit zügigen
Schritten hatte er die Straße überquert und es schon nach wenigen
Minuten an den Rand des kleinen Waldes geschafft. Der Waldrand war
wie ein kleiner Park gestaltet, hier und da standen Bänke zum
Rasten, zum Abend hin erhellten Laternen die Pfade und der Hauptweg
führte an einem kleinen Fischweiher vorbei.
Durch diesen Park
ging er immer, denn außer ein paar Verrückten die nichts besserer
zu tun hatten als um diese Uhrzeit noch vor der Arbeit eine Runde im
Kreis zu rennen, und Leuten die wegen ihrer Hunde hinaus mussten,
traf er auf keine Menschen. Es war ein kleiner Umweg, aber er genoss
die Ruhe.
Später musste er schon genug Fremde und flüchtige Bekannte in seinem näheren Umfeld dulden.
Später musste er schon genug Fremde und flüchtige Bekannte in seinem näheren Umfeld dulden.
Etwas genervt das er
in der Eile seine Kopfhörer vergessen hatte um sich auf seinem Weg
von Musik beschallen zu lassen, ließ er die ersten Baumreihen hinter
sich.
Nach einem
ausgiebigen gähnen schob er sich seine Hände in die Taschen seiner
Sweatjacke und machte sich Gedanken wie er den Tag nur überstehen
sollte.
Er merkte erst gar
nicht wie schnelle Schritte auf ihn zukamen.
Aus dem Augenwinkel
sah er hektische Bewegungen und hob seinen Blick. Für einen kurzen
Moment stockten seine Schritte, begleitet von einem skeptischen
Stirnrunzeln.
„Was
zum...?! Bitte nicht auch das noch...“
Eine junge Frau etwa
Mitte Zwanzig, was auch seinem Alter entsprach, kam mit wild
gestikulierenden Armen auf ihn zugeeilt und rief Dinge in einer
Sprache die er noch nie gehört hatte, und die so fremd klang das er
sie nicht einmal einordnen konnte.
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