Fachidiot 5. Kapitel Teil 4

Lilly stürzte ihm entgegen, legte ihre Hände an seinen Oberarm und auf seine Brust. Besorgt musterte sie seine Verletzungen. „Ooku! Lass mich dich heilen.“
„Es geht schon. Spare dir deine Kräfte.“ Auf seinen Lippen bildete sich ein schwaches Lächeln, er legte seine Hand, die von Rinde überwachsen war, auf ihre Wange. Viel zu liebevoll strich er mit seinem Daumen über ihre Haut und blickte ihr entscheidend zu tief in die Augen.
Lilly, ich habe dich so lange schon gesucht. Endlich habe ich dich wieder gefunden.“
Mit bebender Unterlippe schlang sie ihre Arme um seinen durchtrainierten Oberkörper und wurde von ihm in eine feste Umarmung geschlossen. Von irgendwo her erklang ein genervtes Brummen.
Xii trat einen Schritt vor und suchte mit ihrem Blick in den Schatten der Bäume nach etwas. So als würde sie darauf warten das mögliche Verfolger sie bereits eingeholt hatten.
Ooku, was ist mit der Hexe Shorana und den Faulvaruls. Nichts würde ich mir mehr wünschen als das Ihr mir berichten könntest das Ihr sie dorthin gesandt habt, wohin sie gehören. Jedoch denke ich diesen Wunsch werdet Ihr mir nicht erfüllen können.“
Leider nein... ich konnte die meisten Bestien noch erledigen, doch diese Hexe wusste ihre dunkle Magie sehr gut einzusetzen. An diesem dunklen Ort konnte ich einfach nicht mehr bewirken.
Ich denke eine Weile lang wird sie brauchen um uns aufzuspüren, ich bat das Moor eure Spuren zu verschleiern, diese Bitte wurde erhört. Dennoch sollten wir so schnell wie möglich von hier verschwinden.“
Lilly löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück, langsam strich sie sich eine Strähne hinter ihr Ohr und verschränkte nervös ihre Finger ineinander. Mit großen, leuchtend grünen Augen sah sie zu ihm auf.
Das wird nicht gehen fürchte ich. Sie hat den Stab Morendras.“
Mehr und mehr wich die Farbe aus Ookus Gesicht, sein Verstand arbeitete gegen ihre Worte an. Philipp kannte dieses Gefühl nur zu gut wenn man darauf hoffte aus einem bösen Traum zu erwachen, man tat es aber einfach nicht, so sehr man es auch versuchte oder sich es wünschte.
Atemlos stieß er ungläubig hervor, „Was sagst du da? Sie hat Morendras? Wie ist das möglich?“
Lilly atmete tief durch, straffte den Rücken und faltete ihre Hände langsam vor ihrem Schoss.
Eigentlich wollte ich mir Morendras nur kurz ausleihen, ich bat ihn mich zu den Menschen zu bringen, und er hat mich erhört. Ooku, ich wollte doch nur dass unser Volk wieder weiß was Freiheit bedeutet. Ihnen wollte ich zeigen das nicht alle Menschen gleich sind.“
Sie deutete auf Philipp der seine Hände in den Hosentaschen versenkt hatte und den Ellydren möglichst grimmig an funkelte.
Die beiden kannten sich noch nicht, und wahrscheinlich hatte Ooku den Menschen bis zu diesem Augenblick noch gar nicht wahr genommen, aber sie verstanden sich auf Anhieb. Eine Antipathie schwang von beiden Seiten auf der gleichen Welle.
Das ist Philipp. Morendras hat mich auf seinen Planeten gebracht, die Erde. Bitte glaub mir wenn ich dir sage das er ein gutes Herz hat. Nicht jeder Mensch ist automatisch unser Feind.“
Ja, und seine Artgenossen vergiften das Wasser das sie trinken, zerstören den Grund auf dem sie Leben und töten die, die nicht ihrem Glauben entsprechen. Sie beuten ihre Welt noch schlimmer aus als die Menschen von Dravasuum. Wenn Ihr ihm etwas erzählt, dann solltet Ihr auch die ganze Wahrheit hervor bringen.“
Das Xii sich einmischte und ihr auch noch in den Rücken fiel ließ Lillys Mut sinken, enttäuscht sah sie zu ihrer Leibwache und Freundin hinüber. „Danke.“
Lilly, ich will Euch nichts Übles, aber Ihr könnt nicht immer alles Schlechte einfach ignorieren.“
Ooku schien mit einem Mal aus seiner Starre zu erwachen, mehr noch, er verwandelte sich in einen Magma speiendem Vulkan. Brennendes Geröll und Feuerfontänen ergossen sich über Lilly.
Du hast das heiligste was unser Volk hatte einfach an eine Hexe verloren? Das letzte Symbol der Hoffnung?
Um den Menschen einen Besuch abzustatten? Den Menschen? Hast du vergessen was diese dreckigen Bastarde getan haben? Du warst doch dabei, schon vergessen?“
Stumm ließ sie seine Wut über sich ergehen, sie wusste auf eine Weise war sie gerechtfertigt und es gab nichts womit sie ihre Hände in diesem Augenblick rein waschen konnte.
Unser ganzes Volk macht sich seit Monaten Sorgen um dein Verschwinden, und du machst einen Spaziergang zu unseren schlimmsten Feinden? Für so dämlich hätte ich dich niemals gehalten. Hast du eine Vorstellung davon wie schwer es für die Hüterin und mich war das Verschwinden von dem Stab geheim zu halten? Kannst du dir vorstellen was das los getreten hätte?“
Ooku, es tut mir leid, ich wollte doch nur...“
„Mir ist egal ob es dir leid tut. Wie kann man nur so dumm sein? Hast du auch nur einmal nachgedacht bevor du gehandelt hast?“ Ooku trat zwei Schritte auf Lilly zu, Philipp hatte restlos genug von dem Geschrei. Bevor Ooku sie erreichen konnte hatte Philipp sie schon hinter seinen Rücken gezogen, und auch wenn sein Gegenüber etwas mehr Muskelmasse zu bieten hatte, würde er es sich nicht nehmen lassen ihm eine Tracht Prügel zu verpassen, damit er mal wieder runter kam.
Lilly weiß das sie einen Fehler gemacht hat, du musst es für sie nicht ständig wiederholen. Außerdem hat sie alles versucht den Stab wieder zu bekommen. Das ist es doch worauf wir uns nun konzentrieren sollten oder? Wenn wir nur hier herum stehen und uns sinnlos anschreien lockt es wahrscheinlich nur noch mehr dieser Biester an.“
Das untere, linke Augenlid des Ellydren begann zu zucken, er traute seinen Ohren nicht, das es ein kleiner, nichtiger Mensch es tatsächlich wagte sich mit ihm anzulegen.
Du elendiger Scheißkerl, ich werde dir zeigen wo dein Platz ist!“ Der Boden begann zu beben und Philipp bemerkte das sich im Erdreich unter ihm irgendwas zu regen schien.
Genug jetzt!“ Xiis Befehl ließ das Beben verebben, sie trat dicht an Ookus Seite und ergriff fest seinen mit Rinde bewachsenen Arm, noch immer bohrte dessen wütender Blick sich in die Augen von Philipp.
Nur ungern gebe ich es zu, aber der Mensch hat Recht. Wir sollten zusehen das wir Morendras wieder bekommen. Shorana hat selbst durchscheinen lassen das sie nicht in der Lage ist seine Macht zu nutzen. Dafür wollte sie die Seele von Lilly haben.“
Unter tiefen Atemzügen beruhigte sich das zornige Gemüt des Waldbewohners wieder, er schaffte es sogar seinen Blick von Philipp los zu reißen.
Sie wollte ihre Seele haben? Bedeutet das sie kennt einen Weg wie sie die Kraft Morendras nutzen könnte? Mir wäre nicht bekannt das jemand anders als ein Ellydre überhaupt in der Lage ist das zu tun. Lilly würde ihr wohl kaum all ihre Wünsche erfüllen.“
Xii zuckte mit den Schultern und zog nachdenklich ihre Stirn in Falten.
Morendras Kraft bezieht sich nur auf die Natur, er kann gar nichts böses vollbringen. Dafür war er nie gedacht. Shorana könnte Bäume und Pflanzen wachsen lassen, ich schätze allerdings nicht das sie die Absicht hat einen Garten anzulegen.“
Was wenn sie das wirklich will?“
Alle Köpfe drehten sich zu Philipp, seine Bemerkung war so trocken gewesen das niemand einen Zweifel hatte das er sie nicht aus vollster Überzeugung auch so gemeint hatte. Bevor sie an seinem klaren Verstand zweifeln konnten sprach er unbeirrt weiter.
Ihr sagtet Morendras Kraft bezieht sich auf die Natur, und wenn ich es Recht verstanden habe, kann sie damit alles wachsen lassen was sie möchte, vorausgesetzt sie hat die Seele einer Ellydre.
Sie hat doch diese Faulvaruls aus den Sümpfen beschworen, ihr sagtet mir diese Sümpfe der Verbannten seien ein verwunschener Ort dunkler Magie. Ich habe keine Ahnung was in dieser Welt möglich ist, oder was ihr damit gemeint habt das ihre schwarze Zunge ein Hinweis darauf wäre das sie ihre Seele an irgendwas... Dunkles verkauft hat.
Was wenn sie vor hat den Sumpf wachsen zu lassen? Diese Welt hier, unter ihre Kontrolle zu bringen?“
Stumm dachte jeder über seine Worte nach, sie klangen vielleicht nicht mehr ganz so absurd wie sie es anfangs angenommen hatten, oder sich es nun wünschten. Lilly trat an seine Seite und legte eine Hand auf ihre Seele.
Philipp könnte sogar Recht haben! Sie machte den Eindruck auf mich, als würde sie die Macht die sie über die Varuls hatte genießen, vielleicht giert sie wirklich nach so viel Macht.
Menschen haben uns Ellydren schon viele Eigenschaften angeheftet, was wenn sie glaubt oder gar Recht hat und wirklich nur unsere Seelen braucht um ihren Plan in die Tat umzusetzen.“
Ooku streifte sich das wilde Haar zurück und seufzte tief. Er schüttelte den Kopf und blickte in jedes einzelne Gesicht.
Wir müssen zurück in den ewigen Hain. Die Hüterin wird wissen was zu tun ist, wir können nicht riskieren das diese Hexe einen von uns durch einen dummen Fehler in die Finger bekommt, und vielleicht an mehr Macht gelangt als uns gut tut.“
Sein Blick richtete sich auf Uri, der sogleich mit den Fühlern vibrierte.
Alle können wir nicht auf seinem Rücken reisen. Höchstens zwei. Mein Vorschlag ist das Lilly und ich zur Hüterin fliegen, dann schicke ich Uri los um dich zu holen Xii.“
Auf gar keinen Fall!“ Lilly trat vor und machte eine abwehrende Handbewegung. „Wir lassen niemanden zurück! Dieser Ort hier ist viel zu gefährlich. Lasst uns eine andere Lösung finden. Verlassen wir erst einmal diese Wälder nahe der Sümpfe, schlafen eine Nacht darüber und überlegen wie es weiter gehen soll.“
Ooku öffnete seine Lippen, holte tief Luft für seinen Protest, doch Xii nahm ihm den Wind aus den Segeln indem sie ihm auf die Schulter Klopfte und gemütlich an ihm vorbei ging um den naheliegenden Pfad einzuschlagen.
Hört auf Eure Zeit damit zu verschwenden, sie von einer sinnvolleren Lösung zu überzeugen, gegen ihren Dickschädel habt Ihr keine Chance. Ich finde auch wir sollten besser eine Nacht darüber schlafen als den weiten Weg zur Hüterin einzuschlagen, und das Risiko eingehen das Shorana derweil schon irgendwas dummes mit dem Stab anfängt. Außerdem seid Ihr schlimmer zugerichtet als Ihr zugeben wollt. Ihr solltet Euch ausruhen.“
Außer Ooku marschierten bereits alle drauf los, sogar Uri folgte ihnen ohne zu zögern. Wütend knirschte er mit den Zähnen, er war es nicht gewohnt sich nach anderen zu richten, normal hatte er nach der Hüterin am meisten zu sagen.
Sich seinem Schicksal ergebend folgte er schließlich auch dem ungleichen Trupp.
Plötzlich blieb Xii stehen und drehte sich wieder zu ihm herum.
Moment, was meintet Ihr eigentlich damit als Ihr sagtet, Ihr sucht schon seit Monaten nach Lilly? Wir befanden uns auf diesem fremden Planeten etwas mehr als zwei Wochen.“
Ookus Stirn überzogen tiefe Furchen.
Nein. Seit dem Tag eures Verschwindens sind Vier Neumonde gekommen und gegangen.“
Alle wurden kreidebleich. Niemand konnte glauben das sie so lange fort gewesen waren. Philipp ergriff das Wort.
Das Zwillingsparadoxon! Aufgrund einer Zeitdilatation zwischen unseren Welten. Ich kann es kaum glauben! Bisher konnte man die Zeitdilatation im Bezug auf Reisen zwischen zwei Sternen nicht direkt greifen weil kein Antrieb realisierbar ist, der über lange Zeit eine so hohe Beschleunigung erreicht. Man weiß nur das es sie wirklich gibt.“
Philipp starrte in drei offene Münder die ihn ratlos anblickten und wahrscheinlich kein Wort von ihm verstanden hatten.
Vergessen wir es einfach. Oder habt ihr hier irgendeine Macht welche die Zeit auch wieder zurück drehen kann?“
Xii schüttelte fassungslos den Kopf. „Wie soll denn so etwas möglich sein?“
Riesige Insekten, Bestien aus der Unterwelt, Hexen, Geister in Tierform, Wesen mit Ästen auf dem Kopf, Philipp fragte sich was er für ein Narr war, wenn er glaubte es gäbe etwas das die Zeit zurück drehen konnte. Genervt verdrehte er die Augen. Ihm war egal was die anderen mit seiner Information anfingen, er war froh zu wissen das wenn er wieder nach Hause kam, deutlich weniger Zeit verstrichen war als er hier erlebte.
Die Standpauke und die Sorge seiner Eltern würden dadurch abgemindert.
Eine Frage aber schwirrte ihm durch den Kopf, er flüsterte Lilly leise zu. „Wer ist eigentlich diese Hüterin?“
Sie ist die älteste Ellydren. In unserer Heimat, dem ewigen Hain, wacht sie über uns alle.
Die Hüterin weiß einfach alles. Und sie besitzt große Kraft.“
Vielleicht ist es dann doch ratsam zu ihr zu gehen und um Hilfe zu bitten.“
Ihre Antwort auf seine Worte war ein grimmiger Blick. Er sagte besser gar nichts mehr.

Nach einigen Stunden in denen sie den Sumpf in östlicher Richtung weitläufig umgangen hatten, und sich immer weiter davon entfernten, setzte bereits die Dämmerung ein. In einer kleinen Senke unter einem Steinhang fanden sie nahe eines Bachlaufes genug Früchte und Wasser damit sie sich für den nächsten Tag rüsten konnten.
Ooku ließ sich auf dem weichen Waldboden wieder und legte sich einige Kräuter die er an dem Ufer des Flusses gesammelt hatte auf seine Bauchverletzung. Nachdem er noch ein paar Blätter darauf gelegt hatte, strich er über eine der Efeuranken die seinen Körper umgarnten. Sogleich bildete sich eine neue kleine Ranke die sich über seine Verletzte Stelle schlängelte und sie fixierte.
Philipp hatte ihm bereits den gesamten Marsch über finstere Blicke zugeworfen. Das dieser eingebildete Kerl ihn mit Ignoranz strafte, machte ihn noch fuchsiger.
Lilly ließ sich lächelnd neben ihm nieder, sie tätschelte sein Knie und streckte die Beine von sich.
Lade dir seinen Zorn nicht so auf dein Herz. Ooku hat ein gutes Herz und er hat jedes Recht wütend auf mich zu sein.“
Dir scheint ja viel an ihm zu liegen.“
Etwas verwundert über seinen schroffen Tonfall hob sie fragend eine Braue in die Höhe und musterte sein finsteres Gesicht.
Liegt dir denn nicht auch viel an deiner Schwester?“
Was hat das mit meiner... Moment. Soll das heißen der Kerl ist dein... Bruder?“
Vorsichtig beugte sich Lilly etwas weiter vor um besser in Philipps erstauntes Gesicht zu sehen, ein breites, schelmisches Grinsen überzog ihre Züge.
Du bist doch nicht eifersüchtig gewesen? Auf meinen Bruder!“
Im schallenden Gelächter ausbrechend, purzelte Lilly fast rücklings von dem Baumstamm auf dem sie sich niedergelassen hatten. Verwirrte Blicke die den beiden zugeworfen wurden ließen Philipp den Kopf einziehen.
Rede keinen Unsinn du Nuss! Es war doch nur eine ganz normale Frage!“
Aus ihrem Augenwinkel strich sie sich eine Träne fort und kämpfte mit einem hoch amüsiertem Schmunzeln. Ganz leise das nur er es hören konnte, flüsterte sie ihm etwas zu.
Hast du dich etwa in mich verliebt?“
„Bist du noch bei Sinnen? Nie im Leben! Hör jetzt auf mit dem Mist!“
Kichernd erhob sich Lilly, und wuschelte durch sein Haar. „Du bist süß. Dabei warst du es der sich von einer anderen hat küssen lassen.“
Genervt fuhr Philipp sich mit beiden Händen über sein Gesicht, unter einem Stöhnen schüttelte er den Kopf und fragte sich einmal was er denn verbrochen hatte das man ihn so sehr strafte. In so eine Irre würde er sich mit Sicherheit niemals verlieben. Da konnte sie auch noch so oft im Evakostüm vor seiner Nase herum springen.

Als die Nacht herein brach teilten sie sich wieder für das Wache halten ein, bis auf Philipp, man beschloss einstimmig das er dies besser nicht noch einmal tun sollte.
Die Erschöpfung seines Körpers schrie förmlich nach den Ereignissen des Tages nach Schlaf, aber sein Geist fand einfach keine Ruhe. Statt sich stundenlang auf dem ungemütlichen Waldboden herum zu wälzen, entschloss er sich dazu sich ein wenig die Beine zu vertreten.
Leider hatte Ooku die erste Wache und seufzte schon genervt als Philipp sich ihm näherte.
Ich will nur ein wenig reden.“
„Mir ist nicht klar wieso ich meinen Sauerstoff für einen Menschen verschwenden sollte.“
Langsam schob Philipp seine Hände in die Taschen seiner Sweatjacke und folgte seinem Blick in das Dunkel der Wälder.
Darum geht es ja. Bei Xii bin ich von Anfang an auf Ablehnung gestoßen, genau wie für sie zählt für dich als Begründung mich zu hassen allein die Tatsache das ich ein Mensch bin.
Mir geht das langsam so auf die Nerven. Immer muss ich mir anhören wie schlecht wir seien und das wir, oder eben die Menschen dieser Welt, schlimme Dinge getan haben.
Solltet ihr nicht langsam mal beginnen die Vergangenheit hinter euch zu lassen?“
Ooku drehte sich langsam zu ihm und zog seine Stirn in tiefe Furchen, ein Rauschen ging durch die Baumkronen, Äste zitterten, Laub raschelte, ohne das es einen Windzug gab.
Die Stimme des Ellydren war kalt wie Eis, nicht mehr als ein Flüstern.
Die Vergangenheit hinter uns lassen? Ihr hab uns abgeschlachtet, wie all die anderen Geschöpfe die ihr dem Leben entreißt um euch an ihrem Fleisch zu laben!
Ihr denkt die Welt würde euch gehören, nehmt euch einfach was ihr denkt gebrauchen zu können.“
Ooku umrundete Philipp einmal und drückte ihm seinen Zeigefinger auf die Brust.
Wir Ellydren lieben jede Facette des Lebens. Jede Form, jedes Dasein. Auch wenn es nicht meinem Naturell entspricht, ich werde eurem Volk niemals vergeben!“
Wütend schlug Philipp seine Hand zur Seite und ging bis auf wenige Millimeter an ihn heran. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast.
Ich bin nicht mal von eurem dämlichen Planeten! Mit all dem habe ich nichts am Hut. Zugegeben, auf unserem Planeten läuft auch nicht alles gut, und es gibt viel zu viel schlechtes das man uns Menschen anhaften kann. Xii hatte Recht als sie sagte das wir unseren Planeten aus der Gier nach Ressourcen ausbeuten.
Aber wir sind nicht alle Gleich! Es gibt auch viele Menschen die dieses Treiben nicht tolerieren und sich dagegen stellen.“
Ookus Augen taxierten sein Gegenüber ganz genau, minutenlang starrten die beiden sich schweigend in die Augen bis der Ellydre das Schweigen brach.

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