„Nein
was bin ich aber auch unhöflich. Verzeiht.“
Leicht senkte der Elf seinen Kopf als wolle er eine Verbeugung andeuten, dabei ließ er den Kommandanten keinen Moment aus den Augen.
Leicht senkte der Elf seinen Kopf als wolle er eine Verbeugung andeuten, dabei ließ er den Kommandanten keinen Moment aus den Augen.
„Mein
Name ist Mervan Yarveal. Hand des Königs Melchakor von Tummalys.
Welcher mich im Übrigen auf die Reise sandte um mit eurem König zu
sprechen. Euren Namen kenne ich, weil ich ihn aus einem Plausch eurer
Soldaten heraus hörte. Was hattet ihr mich noch gefragt?“
Eine Hand stemmte Mervan in die Hüfte und hob den Blick gen Himmel, seine Unterlippe schob sich vor und er rieb sich der Länge nach mit dem Zeigefinger sein Kinn.
Eine Hand stemmte Mervan in die Hüfte und hob den Blick gen Himmel, seine Unterlippe schob sich vor und er rieb sich der Länge nach mit dem Zeigefinger sein Kinn.
„Oh,
ich erinnere mich! Wegen der Sache und dem kurzen Aufenthalt in eurem
Lager. Ihr müsst wissen...“, aus seiner ledernen Umhängetasche
zog er ein zusammen gerolltes Dokument mit einem Sigel aus rotem
Wachs. „ ...dieses Schreiben hier gab mir mein König mit. Es ist
ein Friedenspakt. Seht ihr hier das Siegel? Ich bin mir sicher ihr
habt es gehen.“
In
aller Seelenruhe steckte er das Dokument wieder in seine Tasche und
blickte dem Kommandanten erneut direkt in die Augen. „Schließlich
sind die Fünfzig Jahre seiner Gültigkeit vorüber und König
Albrecht, der damals den Pakt mit uns schloss, nun leider tot. Wir
wollten nur sicher gehen das König Karl unsere Interessen teilt,
schließlich würde sonst für das Land Nawenn der Großteil seiner
Handelsruten zusammen brechen.
Sicherlich
liegt das auch in eurem Interesse Lord Kommandant. Oder? Die Suche
nach neuen Handelspartnern könnte, Jahre, wenn nicht Jahrzehnte
dauern. Da wäre ein Gespräch doch sicher angenehmer für euch.“
Für
einen Moment huschte über Mervans Raubtierzüge ein bedauerlicher
Ausdruck den ihm Philipp sofort abgekauft hätte, hätte er nicht das
Spiel dahinter erkannt.
„Heißt
also ich bin das was man unter Eurem Ehrenkodex, Lord Kommandant,
einen Friedensbewahrer nennt. Einem Friedensbewahrer steht es zu das
man ihm überall, wenn er es benötigt, eine warme Mahlzeit und einen
Schlafplatz zur Verfügung stellt.
Seit
Monaten bin ich für das Wohl eures Volkes unterwegs, mit Verlaub,
für uns sind die Handelsrouten nicht all zu wichtig, langsam habe
ich Hunger und bin von all dem marschieren müde geworden. Ihr wollt
bestimmt nicht versehentlich gegen euren Kodex verstoßen, nicht
wahr?“
Auch
wenn der Elf sich alle Mühe gegeben hatte, er konnte das Grinsen das
seine weißen Zähne nun entblößte, nicht länger zurück halten.
„Es
ist euer Kodex, nicht ich habe ihn mir erdacht.“
Kommandant
Brocklers Gesichtsfarbe war kaum noch von der seiner Haare zu
unterscheiden, seine zu Fäusten geballten Hände zitterten vor
unbändigem Zorn. Philipp erwartete das es gleich einen lauten Knall
geben würde und kleine Brockler Brocken um seine Ohren sausen.
Dieser
unwillkommene Elf hatte ihn ohne Punkt und Komma in den Boden geredet
und ihm nicht einmal die kleinste Lücke gelassen, das er sich aus
der Sache doch noch heraus winden könnte. Scheinbar hatte er nicht
damit gerechnet dass sich dieser Schattenelf so gut mit dem
Ehrenkodex der Blauen Falken auskannte.
Brocklers
Wut entlud sich an seine eigenen Männer als er sie zusammen brüllte
sie sollten sofort mit dem Kochen des Eintopfes beginnen, er hätte
seit heute Morgen nichts mehr gegessen und habe Hunger. Weiter gab er
den Befehl eines der Lager der Fußsoldaten räumen zu lassen.
Mervan
sah zufrieden mit sich und der Welt aus. Langsam verstreuten sich die
Soldaten in alle Richtungen des Lagers, jeder suchte eine Ecke um
beschäftigt zu wirken und dennoch mit genug Kumpanen zusammen zu
stehen damit man in eine zufällige Unterhaltung Anschluss finden
konnte. Scheinbar sah man nicht alle Tage einen Schattenelfen der
dazu noch ihren Kommandanten wie einen dummen Burschen da stehen
lassen konnte.
Philipp
sah den Männern nach und verharrte mit seinem Blick auf einem Zelt
das ihm vorhin schon nebenbei aufgefallen war. Im Gegensatz zu den
anderen Zelten sah es deutlich weniger mitgenommen aus, und ein ganz
wichtiges Detail war ihm sofort aufgefallen. Vier bewaffnete Männer
standen davor Spalier und hatten sich keinen Meter fort bewegt,
vielleicht wurde darin Lilly gefangen gehalten.
Grimmig
zog er seine Brauen zusammen und seufzte genervt. Als er seine Hände
bewegte, spürte er wie die Fesseln bereits seine Haut aufgeschürft
hatten. War es nicht erst vorgestern gewesen das Lilly entführt
wurde und er sie gerettet hatte? Nun war sie schon wieder in
Gefangenschaft, er obendrein dazu.
Plötzlich
überkam ihn ein Schauer der seine Schultern erzittern ließ, ein
beunruhigendes Gefühl als würde er beobachtet werden machte sich
breit.
Mit
einem kurzen Seitenblick fand er die Ursache und erstarrte.
Goldgelbe
Augen schienen direkt in seine Seele zu sehen, so eindringlich war
der Blick des Schattenelfen. Mervan hatte sich nicht bewegt seit
Kommandant Brockler sich von ihm abgewandt hatte und einige Meter
weiter mit Neil ein angeregtes Gespräch begonnen hatten.
Philipp
schluckte und versuchte Mervans kalten Blick grimmig zu erwidern, so
machte man das doch bei Raubtieren, bloß keine Angst zeigen. Nun
zeigte sich der Vorteil seiner sitzenden Position, sein Gegenüber
konnte nicht sehen wie seine Knie sonst zittern würden.
Plötzlich
begann Mervan wieder zu schmunzeln und trat langsam auf ihn zu. Wie
in Zeitlupe ging sein Retter vor ihm in die Hocke und legte den Kopf
schief während er Philipp eingehend taxierte. Einen seiner
Handschuhe streifte er sich ab, und nahm den Zipper des
Reißverschlusses von Philipps Sweatjacke zwischen zwei Finger.
Langsam
zog Mervan den Reißverschluss bis zum Bauch auf, und wieder zu.
Seine Brauen schossen in die Höhe und ein spitzbübisches Grinsen
überzog seine Miene.
„Interessant.“
Noch
drei Mal zog der Elf den Reißverschluss wieder auf und zu bevor er
ein leises glucksendes Lachen von sich gab.
„Ihr
Menschen seid wirklich immer für Überraschungen gut. Daher besuche
ich euer Volk so gern, es wird niemals langweilig.“
Kommandant
Brockler bemerkte das sein Gefangener Besuch bekommen hatte und kam
mit großen Schritten auf die beiden zu.
„Hey!
Das ist unser Gefangener! Keine Gespräche mit ihm.“
Die
Hände in die Hüften gestemmt reckte Brockler seine Brust heraus
herrschte den Schattenelf an, für einen Moment sah er sogar
bedrohlich aus.
Bis
zu dem Augenblick zumindest da Mervan sich langsam wieder erhob und
auf den Kommandant hinab blickte der neben ihm wie ein gedrungener
Zwerg wirkte.
„Der
Eintopf sollte bald fertig sein, setzt euch doch dort drüben an die
Feuerstelle. Wir werden Euch gleich etwas bringen.“
Mervan
klatschte in die Hände und rieb sie sich in freudiger Erwartung.
„Wunderbar!“
Als
wäre nichts passiert ging er zu der Stelle die ihm angewiesen wurde
und nahm vor dem Feuer seinen Platz ein.
Tropfen
für Tropfen plätscherte von dem krummen Holzlöffel in die kleine
Schale die Mervan in Händen hielt. Diese Flüssigkeit war mehr
Wasser als Suppe, aber noch immer besser als zu hungern. Dezent
angewidert betrachtete Mervan den Löffel als er seinen Lippen näher
kam. Wenn er sich etwas leckeres vorstellte, würde der zweite Löffel
vielleicht schon besser schmecken.
Während
er seelenruhig weiter aß beobachtete er wie der Kommandant und zwei
weitere Soldaten immer wieder dem Jungen Fragen stellten. Diese
Menschen wussten sich in sicherem Abstand, blickten immer wieder fast
schon nervös in seine Richtung, sie konnten nicht ahnen das er sich
nicht einmal anstrengen musste um auf diese Entfernung jedes einzelne
Wort von ihnen zu verstehen.
Es
belustigte Mervan dass der Junge schon lange nicht mehr auf ihre
Fragen antwortete, und wie der Kommandant immer wütender wurde weil
er genau wusste das es eine dumme Idee war in der Anwesenheit eines
bewaffneten Schattenelfen diesen wehrlosen Menschen zu foltern um an
Antworten heran zu kommen. Etwas das auch der Junge wusste, sonst
würde er nicht immer zu ihm hinüber sehen wenn Brockler kurz davor
war seine Beherrschung zu verlieren.
Seit
ungefähr einer Stunde hatte der letzte Soldat aufgegeben zu ihm zu
kommen um ihn zu seiner Schlafstätte zu führen. Die Sonne war
untergegangen und die Nacht würde nicht mehr lange auf sich warten
lassen, aber müde war er noch nicht. Viel lieber blieb er hier noch
eine Weile sitzen und vertrieb sich seine Langeweile.
Gelohnt
hatte es sich alle Male, in diesem Zelt, das besser bewacht war als
das des Kommandanten, befand sich eine Ellydre. Dessen war er sich
sicher, es wurde ständig im Lager darüber getuschelt.
Mervan
war von Natur aus schon immer neugierig gewesen, die Gelegenheit sich
mit dieser Ellydre zu unterhalten wollte er sich keines Falls
entgehen lassen.
Sein
gutes Gehör hatte noch etwas anderes aufgefasst, während er auf dem
Boden vor dem Feuer in Einsamkeit saß und seine Suppe löffelte.
Kommandant Brockler hatte mit einer Hand voll Soldaten geflüstert,
er wollte die Ellydre nicht zu seinem König bringen.
Sein
Begehr richtete sich auf ihren Knochenstaub der, wenn man ihn
einnahm, ewiges Leben und Gesundheit bringen sollte.
Diese
Wünsche konnte er den Menschen nicht verübeln. Mehrmals hatte er
sich Gedanken darüber gemacht wie es war wenn das eigene Leben schon
nach Fünfzig, wenn man Glück hatte sogar mit Sechzig oder Siebzig
Jahren, verwirkt war. Insgeheim bewunderte er die Menschen für die
Schnelligkeit mit der sie lebten, welche Fähigkeiten sie sich in so
kurzer Zeit aneignen konnten, mit welchem Ehrgeiz sie dabei waren
ihre Spuren in der Welt zu hinterlassen.
Mervan
war vierhundertfünfundzwanzig Jahre alt. Fast jung in den Kreisen
seines Volkes.
Langsam
legte er den Löffel in die leere Schale und stellte sie vor sich auf
dem Boden ab.
Als
er die Knöchel seiner Rechten Hand gegen die Handfläche seiner
Linken Hand drückte, kackten sie laut. Finster fraß sich sein Blick
in den Nacken des Lord Kommandanten.
Es
gab etwas das Mervans Pfade noch mehr lenkte als seine Neugier. Alles
auszurotten was gegen die Ideale seiner guten Erziehung sprach. Wenn
er etwas nicht leiden konnte, war es die Gier nach Etwas das man nur
erreichen konnte, wenn man auf einen Berg aus Leichen stieg und sich
das Blut Unschuldiger anschließend von den Fingern leckte.
Brocklers
Geduld hatte sein Ende erreicht. Bald würde die Nacht herein brechen
und dieser merkwürdige Kerl aus dem unbekannten Buxtehude
verweigerte ihm jedes Wort. Mit dem kleinen Finger hätte er ihm
alles entlocken können, wenn er gewollt hätte, doch der Grund wieso
er es nicht konnte saß einige Meter hinter ihm. Wann immer Brockler
zu ihm hinüber sah, winkte dieser dreckige Elf ihm grinsend zu.
Zähneknirschend stellte er sich vor wie er ihm den Kopf von den
Schultern schlug. Ihm war bewusst das dieser Elf mit ihm spielte, ihn
zum Narren hielt, und er konnte wegen diesem verfluchten Kodex nichts
dagegen ausrichten. Viele seiner Männer lebten jeden Tag nach diesem
Kodex, vor ihnen würde er sein Gesicht verlieren und die Strafe für
diese Verletzung war der Tod.
„Gut,
Weib. Für heute lassen wir es gut sein. Morgen bist du reif, dann
kannst du dich nicht mehr wie eine feige Ratte hinter dem Rücken
dieses grauen Abschaums verstecken. Wenn du brav Antworten lieferst
werde ich deiner kleinen Freundin, nicht weh tun.“
Brockler
wandte sich ab um die Nacht in seinem Zelt zu verbringen. Für heute
hatte er eindeutig die Schnauze voll. Morgen würde er sich um alles
weitere kümmern, der Gedanke eine Ellydren geschnappt zu haben, hob
seine Stimmung enorm.
Ein
dünnes Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus, das rasch
verschwand als ein dunkler Schatten seinen Weg versperrte.
Mervan
senkte leicht seinen Kopf und betrachtete wie rot das Gesicht von dem
Kommandanten wurde, so hatte er große Ähnlichkeit mit einem
Schweinchen, dachte er sich.
„Ich
danke euch für eure Gastfreundschaft Kommandant Brockler, aber ich
habe mich doch dazu entschlossen heute aufzubrechen. Bitte denkt
nicht das ich unhöflich bin, es ist nur so das meine Beine ledig bis
zur Hälfte auf meinem Schlafplatz zum Liegen kommen. Meine Größe
übersteigt eure Kapazität.“
Sein
Gegenüber schien aufrichtig überrascht, jedoch keines Wegs traurig
über die Pläne des Fremden.
„Aber
die Sonne wird jeden Moment unter gehen. Wir haben nicht genug Lampen
das wir euch...“ Bevor Brockler seinen Satz beenden konnte hob
Mervan lächelnd die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann
deutete er auf seine Augen.
„Keine
Sorge. Wir Schattenelfen sehen bei Nacht besser als am Tage. Damit
habe ich keine Probleme. Zudem könnt ihr euch nicht vorstellen wie
heiß es in der Sonne in meiner Rüstung ist, da tut ein Marsch in
der kühlen Nacht besonders gut.“
Argwöhnisch
musterte der Kommandant den Elfen und zuckte lediglich mit den
Schultern.
„Dann
gehabt Euch wohl.“
Mervan
verabschiedete sich mit einem Wink und trottete gemütlich an den
tuschelnden Soldaten vorbei in die eintretende Dunkelheit.
Philipp
war nicht wohl bei dem Gedanken diesem Trupp nun, sozusagen
schutzlos, ausgeliefert zu sein. Die Anwesenheit des Elfen hatte ihm
Sicherheit vermittelt.
Die
Nacht brach rasch herein, im Lager wurde es ruhiger, und dazu
bedeutend kälter. Philipp zog seine Beine dicht an den Körper heran
und blickte zu den Wachen die Lillys Zelt nicht aus den Augen ließen.
Zumindest war er sich sicher das darin Lilly gefangen sein musste, er
fragte sich wieso er noch keinen Muckser von ihr gehört hatte.
Nachdenklich
kaute er auf seiner Unterlippe herum und fragte sich wie er sich aus
dieser Situation befreien könnte. Mehrfach hatte er bereits versucht
sich des Seils zu entledigen mit dem man ihn an den Pfahl gebunden
hatte, aber all das Reiben und Rubbeln hatte seine Wirkung verfehlt.
Ohne
Unterlass hatte Philipp in den
letzten Stunden versucht sich zu befreien, doch der lange Tag und die
vielen Ereignisse forderten ihren Tribut. Er fiel in einen tiefen,
traumlosen Schlaf, der allerdings nicht lange andauerte.
Etwas
kitzelte ihn an seinen Unterarmen und Philipp blinzelte die
Benommenheit fort.
Irgendwas
war direkt hinter ihm, dort wo er es nicht sehen konnte. „Hey!“
Erschrocken
zuckte er zusammen und versuchte instinktiv aufzustehen, vollkommen
unvorbereitet kippte er nach vorn und landete mit seinem Gesicht im
Staub.
„Hör
auf so einen Lärm zu machen du Narr! Es ist schon schlimm genug das
du dich in diese Situation gebracht hast.“
Diese
Stimme kannte er, doch was ihn beunruhigte war die Tatsache das er
sie nicht mit seinen Ohren vernahm, sie schien viel mehr in seinem
Kopf widerzuhallen.
Verwirrt
drehte er sich herum und blinzelte ein paar mal. Die Gestalt vor sich
konnte er nicht im Detail erkennen, aber ihm war klar das es sich um
den Fuchs handelte in welchen sich Xii verwandelt hatte.
„Xii?!
Was machst du denn hier?“
Der
große Fuchs setzte sich auf seine Hinterläufe und verdrehte genervt
die eisblauen Augen, kein Zweifel blieb bestehen das es sich wirklich
um Xii handelte.
„Vielleicht
einen Fehler als ich beschloss dich zu befreien. Wir haben keine Zeit
zum plaudern. Wir müssen Lilly finden.“
Es
war kein Irrtum gewesen, ihre Stimme hallte wirklich in seinem Kopf
wieder, ihr Mund bewegte sich kein bisschen. Wie das möglich war,
war ihm ein Rätsel, für dessen Lösung er keine Zeit hatte.
Nach
kurzem Zögern deutete er zu dem Zelt indem er Lilly vermutete.
„Dort
drinnen müsste sie sein! Das Zelt wird so stark bewacht wie das des
Kommandanten.“
Xii zog erkennbar ihre Brauen zusammen als sie seinem Fingerdeut folgte, ihr Kopfschütteln war begleitet von einem mürrischen Brummen.
Xii zog erkennbar ihre Brauen zusammen als sie seinem Fingerdeut folgte, ihr Kopfschütteln war begleitet von einem mürrischen Brummen.
„Wachen?
Dort sind keine Wachen.“
Überrascht
musste Philipp feststellen das sie Recht hatte. Dort stand nicht mal
mehr ein Mann postiert. Das alle zur selben Zeit eine Nachtruhe
einlegten, wunderte ihn sehr.
Bevor
er aber genauer darüber nachdenken konnte schlich sich Xii langsam
voran in Richtung des Zeltes das er für wichtig erachtet hatte.
Kurz
rieb Philipp sich seine schmerzenden Handgelenke, erst jetzt wurde er
sich bewusst das Xii seine Seile durchgeknabbert haben musste. Eilig
wollte er aufspringen um ihr zu folgen, doch seine Beine waren so
träge das sie sein Körpergewicht kaum halten konnten.
Nur
mit Mühe gelangen ihm die ersten Schritte, in geduckter Haltung
huschte er hinter Xii her. Von der Seite schlichten sie sich an das
Zelt heran und die Fuchsdame begann zu schnuppern. Augenblicklich
stellten sich ihre Ohren auf.
„Ihr
Duft ist hier überall. Da warst du ausnahmsweise mal aufmerksam.
Bleib hier, ich gehe rein und befreie sie.“
„Danke
für dein nettes Lob... aber ich werde mit Sicherheit nicht hier
draußen warten. Was ist wenn das eine Falle ist? Wenn sie damit
gerechnet haben dass du zurück kommst?“
Ganz
langsam drehte sich ihr Kopf zu dem Menschen herum, irgendwie
erwartete dieser, dass sie gleich ihre Zähne in seiner Kehle zu
versenken würde.
„Keine
Sorge. In diesem Lager sind lediglich Artgenossen von dir.
Einfältige, dumme Menschen.
Wir
haben keine Zeit für sinnlose Diskussionen. Komm eben mit, aber sei
mir nicht im Weg!“
Xii
schob ihre Schnauze unter die Zeltplane hindurch und nach kurzem
Zögern auch ihren Kopf. Nur einen Augenblick später war sie
vollkommen verschwunden.
Philipp,
dem das ganze noch immer nicht geheuer war, blickte sich noch einmal
um. Niemand war in Sicht, also folgte er ihr unter der Plane
hindurch.
Im
Inneren des Zeltes war es stockdunkel, er konnte nicht einmal die
Hand vor Augen erkennen.
Plötzlich
begann vor ihm ein blaues Licht zu flimmern und wurde rasch heller.
Als es die Leuchtkraft einer Kerze erreicht hatte, konnte er erkennen
das Xii wieder die menschenähnliche Gestalt angenommen hatte. Um
eine ihrer Hände hatte sich das blaue Licht gebildet und loderte wie
eine Flamme die keine Hitze auszusenden schien.
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