Fachidiot 4. Kapitel Teil 3

Nein was bin ich aber auch unhöflich. Verzeiht.“
Leicht senkte der Elf seinen Kopf als wolle er eine Verbeugung andeuten, dabei ließ er den Kommandanten keinen Moment aus den Augen.
Mein Name ist Mervan Yarveal. Hand des Königs Melchakor von Tummalys. Welcher mich im Übrigen auf die Reise sandte um mit eurem König zu sprechen. Euren Namen kenne ich, weil ich ihn aus einem Plausch eurer Soldaten heraus hörte. Was hattet ihr mich noch gefragt?“
Eine Hand stemmte Mervan in die Hüfte und hob den Blick gen Himmel, seine Unterlippe schob sich vor und er rieb sich der Länge nach mit dem Zeigefinger sein Kinn.
Oh, ich erinnere mich! Wegen der Sache und dem kurzen Aufenthalt in eurem Lager. Ihr müsst wissen...“, aus seiner ledernen Umhängetasche zog er ein zusammen gerolltes Dokument mit einem Sigel aus rotem Wachs. „ ...dieses Schreiben hier gab mir mein König mit. Es ist ein Friedenspakt. Seht ihr hier das Siegel? Ich bin mir sicher ihr habt es gehen.“
In aller Seelenruhe steckte er das Dokument wieder in seine Tasche und blickte dem Kommandanten erneut direkt in die Augen. „Schließlich sind die Fünfzig Jahre seiner Gültigkeit vorüber und König Albrecht, der damals den Pakt mit uns schloss, nun leider tot. Wir wollten nur sicher gehen das König Karl unsere Interessen teilt, schließlich würde sonst für das Land Nawenn der Großteil seiner Handelsruten zusammen brechen.
Sicherlich liegt das auch in eurem Interesse Lord Kommandant. Oder? Die Suche nach neuen Handelspartnern könnte, Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern. Da wäre ein Gespräch doch sicher angenehmer für euch.“
Für einen Moment huschte über Mervans Raubtierzüge ein bedauerlicher Ausdruck den ihm Philipp sofort abgekauft hätte, hätte er nicht das Spiel dahinter erkannt.
Heißt also ich bin das was man unter Eurem Ehrenkodex, Lord Kommandant, einen Friedensbewahrer nennt. Einem Friedensbewahrer steht es zu das man ihm überall, wenn er es benötigt, eine warme Mahlzeit und einen Schlafplatz zur Verfügung stellt.
Seit Monaten bin ich für das Wohl eures Volkes unterwegs, mit Verlaub, für uns sind die Handelsrouten nicht all zu wichtig, langsam habe ich Hunger und bin von all dem marschieren müde geworden. Ihr wollt bestimmt nicht versehentlich gegen euren Kodex verstoßen, nicht wahr?“
Auch wenn der Elf sich alle Mühe gegeben hatte, er konnte das Grinsen das seine weißen Zähne nun entblößte, nicht länger zurück halten.
Es ist euer Kodex, nicht ich habe ihn mir erdacht.“
Kommandant Brocklers Gesichtsfarbe war kaum noch von der seiner Haare zu unterscheiden, seine zu Fäusten geballten Hände zitterten vor unbändigem Zorn. Philipp erwartete das es gleich einen lauten Knall geben würde und kleine Brockler Brocken um seine Ohren sausen.
Dieser unwillkommene Elf hatte ihn ohne Punkt und Komma in den Boden geredet und ihm nicht einmal die kleinste Lücke gelassen, das er sich aus der Sache doch noch heraus winden könnte. Scheinbar hatte er nicht damit gerechnet dass sich dieser Schattenelf so gut mit dem Ehrenkodex der Blauen Falken auskannte.
Brocklers Wut entlud sich an seine eigenen Männer als er sie zusammen brüllte sie sollten sofort mit dem Kochen des Eintopfes beginnen, er hätte seit heute Morgen nichts mehr gegessen und habe Hunger. Weiter gab er den Befehl eines der Lager der Fußsoldaten räumen zu lassen.
Mervan sah zufrieden mit sich und der Welt aus. Langsam verstreuten sich die Soldaten in alle Richtungen des Lagers, jeder suchte eine Ecke um beschäftigt zu wirken und dennoch mit genug Kumpanen zusammen zu stehen damit man in eine zufällige Unterhaltung Anschluss finden konnte. Scheinbar sah man nicht alle Tage einen Schattenelfen der dazu noch ihren Kommandanten wie einen dummen Burschen da stehen lassen konnte.
Philipp sah den Männern nach und verharrte mit seinem Blick auf einem Zelt das ihm vorhin schon nebenbei aufgefallen war. Im Gegensatz zu den anderen Zelten sah es deutlich weniger mitgenommen aus, und ein ganz wichtiges Detail war ihm sofort aufgefallen. Vier bewaffnete Männer standen davor Spalier und hatten sich keinen Meter fort bewegt, vielleicht wurde darin Lilly gefangen gehalten.
Grimmig zog er seine Brauen zusammen und seufzte genervt. Als er seine Hände bewegte, spürte er wie die Fesseln bereits seine Haut aufgeschürft hatten. War es nicht erst vorgestern gewesen das Lilly entführt wurde und er sie gerettet hatte? Nun war sie schon wieder in Gefangenschaft, er obendrein dazu.
Plötzlich überkam ihn ein Schauer der seine Schultern erzittern ließ, ein beunruhigendes Gefühl als würde er beobachtet werden machte sich breit.
Mit einem kurzen Seitenblick fand er die Ursache und erstarrte.
Goldgelbe Augen schienen direkt in seine Seele zu sehen, so eindringlich war der Blick des Schattenelfen. Mervan hatte sich nicht bewegt seit Kommandant Brockler sich von ihm abgewandt hatte und einige Meter weiter mit Neil ein angeregtes Gespräch begonnen hatten.
Philipp schluckte und versuchte Mervans kalten Blick grimmig zu erwidern, so machte man das doch bei Raubtieren, bloß keine Angst zeigen. Nun zeigte sich der Vorteil seiner sitzenden Position, sein Gegenüber konnte nicht sehen wie seine Knie sonst zittern würden.
Plötzlich begann Mervan wieder zu schmunzeln und trat langsam auf ihn zu. Wie in Zeitlupe ging sein Retter vor ihm in die Hocke und legte den Kopf schief während er Philipp eingehend taxierte. Einen seiner Handschuhe streifte er sich ab, und nahm den Zipper des Reißverschlusses von Philipps Sweatjacke zwischen zwei Finger.
Langsam zog Mervan den Reißverschluss bis zum Bauch auf, und wieder zu. Seine Brauen schossen in die Höhe und ein spitzbübisches Grinsen überzog seine Miene.
Interessant.“
Noch drei Mal zog der Elf den Reißverschluss wieder auf und zu bevor er ein leises glucksendes Lachen von sich gab.
Ihr Menschen seid wirklich immer für Überraschungen gut. Daher besuche ich euer Volk so gern, es wird niemals langweilig.“
Kommandant Brockler bemerkte das sein Gefangener Besuch bekommen hatte und kam mit großen Schritten auf die beiden zu.
Hey! Das ist unser Gefangener! Keine Gespräche mit ihm.“
Die Hände in die Hüften gestemmt reckte Brockler seine Brust heraus herrschte den Schattenelf an, für einen Moment sah er sogar bedrohlich aus.
Bis zu dem Augenblick zumindest da Mervan sich langsam wieder erhob und auf den Kommandant hinab blickte der neben ihm wie ein gedrungener Zwerg wirkte.
Der Eintopf sollte bald fertig sein, setzt euch doch dort drüben an die Feuerstelle. Wir werden Euch gleich etwas bringen.“
Mervan klatschte in die Hände und rieb sie sich in freudiger Erwartung.
Wunderbar!“
Als wäre nichts passiert ging er zu der Stelle die ihm angewiesen wurde und nahm vor dem Feuer seinen Platz ein.

Tropfen für Tropfen plätscherte von dem krummen Holzlöffel in die kleine Schale die Mervan in Händen hielt. Diese Flüssigkeit war mehr Wasser als Suppe, aber noch immer besser als zu hungern. Dezent angewidert betrachtete Mervan den Löffel als er seinen Lippen näher kam. Wenn er sich etwas leckeres vorstellte, würde der zweite Löffel vielleicht schon besser schmecken.
Während er seelenruhig weiter aß beobachtete er wie der Kommandant und zwei weitere Soldaten immer wieder dem Jungen Fragen stellten. Diese Menschen wussten sich in sicherem Abstand, blickten immer wieder fast schon nervös in seine Richtung, sie konnten nicht ahnen das er sich nicht einmal anstrengen musste um auf diese Entfernung jedes einzelne Wort von ihnen zu verstehen.
Es belustigte Mervan dass der Junge schon lange nicht mehr auf ihre Fragen antwortete, und wie der Kommandant immer wütender wurde weil er genau wusste das es eine dumme Idee war in der Anwesenheit eines bewaffneten Schattenelfen diesen wehrlosen Menschen zu foltern um an Antworten heran zu kommen. Etwas das auch der Junge wusste, sonst würde er nicht immer zu ihm hinüber sehen wenn Brockler kurz davor war seine Beherrschung zu verlieren.
Seit ungefähr einer Stunde hatte der letzte Soldat aufgegeben zu ihm zu kommen um ihn zu seiner Schlafstätte zu führen. Die Sonne war untergegangen und die Nacht würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, aber müde war er noch nicht. Viel lieber blieb er hier noch eine Weile sitzen und vertrieb sich seine Langeweile.
Gelohnt hatte es sich alle Male, in diesem Zelt, das besser bewacht war als das des Kommandanten, befand sich eine Ellydre. Dessen war er sich sicher, es wurde ständig im Lager darüber getuschelt.
Mervan war von Natur aus schon immer neugierig gewesen, die Gelegenheit sich mit dieser Ellydre zu unterhalten wollte er sich keines Falls entgehen lassen.
Sein gutes Gehör hatte noch etwas anderes aufgefasst, während er auf dem Boden vor dem Feuer in Einsamkeit saß und seine Suppe löffelte. Kommandant Brockler hatte mit einer Hand voll Soldaten geflüstert, er wollte die Ellydre nicht zu seinem König bringen.
Sein Begehr richtete sich auf ihren Knochenstaub der, wenn man ihn einnahm, ewiges Leben und Gesundheit bringen sollte.
Diese Wünsche konnte er den Menschen nicht verübeln. Mehrmals hatte er sich Gedanken darüber gemacht wie es war wenn das eigene Leben schon nach Fünfzig, wenn man Glück hatte sogar mit Sechzig oder Siebzig Jahren, verwirkt war. Insgeheim bewunderte er die Menschen für die Schnelligkeit mit der sie lebten, welche Fähigkeiten sie sich in so kurzer Zeit aneignen konnten, mit welchem Ehrgeiz sie dabei waren ihre Spuren in der Welt zu hinterlassen.
Mervan war vierhundertfünfundzwanzig Jahre alt. Fast jung in den Kreisen seines Volkes.
Langsam legte er den Löffel in die leere Schale und stellte sie vor sich auf dem Boden ab.
Als er die Knöchel seiner Rechten Hand gegen die Handfläche seiner Linken Hand drückte, kackten sie laut. Finster fraß sich sein Blick in den Nacken des Lord Kommandanten.
Es gab etwas das Mervans Pfade noch mehr lenkte als seine Neugier. Alles auszurotten was gegen die Ideale seiner guten Erziehung sprach. Wenn er etwas nicht leiden konnte, war es die Gier nach Etwas das man nur erreichen konnte, wenn man auf einen Berg aus Leichen stieg und sich das Blut Unschuldiger anschließend von den Fingern leckte.

Brocklers Geduld hatte sein Ende erreicht. Bald würde die Nacht herein brechen und dieser merkwürdige Kerl aus dem unbekannten Buxtehude verweigerte ihm jedes Wort. Mit dem kleinen Finger hätte er ihm alles entlocken können, wenn er gewollt hätte, doch der Grund wieso er es nicht konnte saß einige Meter hinter ihm. Wann immer Brockler zu ihm hinüber sah, winkte dieser dreckige Elf ihm grinsend zu. Zähneknirschend stellte er sich vor wie er ihm den Kopf von den Schultern schlug. Ihm war bewusst das dieser Elf mit ihm spielte, ihn zum Narren hielt, und er konnte wegen diesem verfluchten Kodex nichts dagegen ausrichten. Viele seiner Männer lebten jeden Tag nach diesem Kodex, vor ihnen würde er sein Gesicht verlieren und die Strafe für diese Verletzung war der Tod.
Gut, Weib. Für heute lassen wir es gut sein. Morgen bist du reif, dann kannst du dich nicht mehr wie eine feige Ratte hinter dem Rücken dieses grauen Abschaums verstecken. Wenn du brav Antworten lieferst werde ich deiner kleinen Freundin, nicht weh tun.“
Brockler wandte sich ab um die Nacht in seinem Zelt zu verbringen. Für heute hatte er eindeutig die Schnauze voll. Morgen würde er sich um alles weitere kümmern, der Gedanke eine Ellydren geschnappt zu haben, hob seine Stimmung enorm.
Ein dünnes Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus, das rasch verschwand als ein dunkler Schatten seinen Weg versperrte.
Mervan senkte leicht seinen Kopf und betrachtete wie rot das Gesicht von dem Kommandanten wurde, so hatte er große Ähnlichkeit mit einem Schweinchen, dachte er sich.
Ich danke euch für eure Gastfreundschaft Kommandant Brockler, aber ich habe mich doch dazu entschlossen heute aufzubrechen. Bitte denkt nicht das ich unhöflich bin, es ist nur so das meine Beine ledig bis zur Hälfte auf meinem Schlafplatz zum Liegen kommen. Meine Größe übersteigt eure Kapazität.“
Sein Gegenüber schien aufrichtig überrascht, jedoch keines Wegs traurig über die Pläne des Fremden.
Aber die Sonne wird jeden Moment unter gehen. Wir haben nicht genug Lampen das wir euch...“ Bevor Brockler seinen Satz beenden konnte hob Mervan lächelnd die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann deutete er auf seine Augen.
Keine Sorge. Wir Schattenelfen sehen bei Nacht besser als am Tage. Damit habe ich keine Probleme. Zudem könnt ihr euch nicht vorstellen wie heiß es in der Sonne in meiner Rüstung ist, da tut ein Marsch in der kühlen Nacht besonders gut.“
Argwöhnisch musterte der Kommandant den Elfen und zuckte lediglich mit den Schultern.
Dann gehabt Euch wohl.“
Mervan verabschiedete sich mit einem Wink und trottete gemütlich an den tuschelnden Soldaten vorbei in die eintretende Dunkelheit.
Philipp war nicht wohl bei dem Gedanken diesem Trupp nun, sozusagen schutzlos, ausgeliefert zu sein. Die Anwesenheit des Elfen hatte ihm Sicherheit vermittelt.
Die Nacht brach rasch herein, im Lager wurde es ruhiger, und dazu bedeutend kälter. Philipp zog seine Beine dicht an den Körper heran und blickte zu den Wachen die Lillys Zelt nicht aus den Augen ließen. Zumindest war er sich sicher das darin Lilly gefangen sein musste, er fragte sich wieso er noch keinen Muckser von ihr gehört hatte.
Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum und fragte sich wie er sich aus dieser Situation befreien könnte. Mehrfach hatte er bereits versucht sich des Seils zu entledigen mit dem man ihn an den Pfahl gebunden hatte, aber all das Reiben und Rubbeln hatte seine Wirkung verfehlt.

Ohne Unterlass hatte Philipp in den letzten Stunden versucht sich zu befreien, doch der lange Tag und die vielen Ereignisse forderten ihren Tribut. Er fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf, der allerdings nicht lange andauerte.
Etwas kitzelte ihn an seinen Unterarmen und Philipp blinzelte die Benommenheit fort.
Irgendwas war direkt hinter ihm, dort wo er es nicht sehen konnte. „Hey!“
Erschrocken zuckte er zusammen und versuchte instinktiv aufzustehen, vollkommen unvorbereitet kippte er nach vorn und landete mit seinem Gesicht im Staub.
Hör auf so einen Lärm zu machen du Narr! Es ist schon schlimm genug das du dich in diese Situation gebracht hast.“
Diese Stimme kannte er, doch was ihn beunruhigte war die Tatsache das er sie nicht mit seinen Ohren vernahm, sie schien viel mehr in seinem Kopf widerzuhallen.
Verwirrt drehte er sich herum und blinzelte ein paar mal. Die Gestalt vor sich konnte er nicht im Detail erkennen, aber ihm war klar das es sich um den Fuchs handelte in welchen sich Xii verwandelt hatte.
Xii?! Was machst du denn hier?“
Der große Fuchs setzte sich auf seine Hinterläufe und verdrehte genervt die eisblauen Augen, kein Zweifel blieb bestehen das es sich wirklich um Xii handelte.
Vielleicht einen Fehler als ich beschloss dich zu befreien. Wir haben keine Zeit zum plaudern. Wir müssen Lilly finden.“
Es war kein Irrtum gewesen, ihre Stimme hallte wirklich in seinem Kopf wieder, ihr Mund bewegte sich kein bisschen. Wie das möglich war, war ihm ein Rätsel, für dessen Lösung er keine Zeit hatte.
Nach kurzem Zögern deutete er zu dem Zelt indem er Lilly vermutete.
Dort drinnen müsste sie sein! Das Zelt wird so stark bewacht wie das des Kommandanten.“
Xii zog erkennbar ihre Brauen zusammen als sie seinem Fingerdeut folgte, ihr Kopfschütteln war begleitet von einem mürrischen Brummen.
Wachen? Dort sind keine Wachen.“
Überrascht musste Philipp feststellen das sie Recht hatte. Dort stand nicht mal mehr ein Mann postiert. Das alle zur selben Zeit eine Nachtruhe einlegten, wunderte ihn sehr.
Bevor er aber genauer darüber nachdenken konnte schlich sich Xii langsam voran in Richtung des Zeltes das er für wichtig erachtet hatte.
Kurz rieb Philipp sich seine schmerzenden Handgelenke, erst jetzt wurde er sich bewusst das Xii seine Seile durchgeknabbert haben musste. Eilig wollte er aufspringen um ihr zu folgen, doch seine Beine waren so träge das sie sein Körpergewicht kaum halten konnten.
Nur mit Mühe gelangen ihm die ersten Schritte, in geduckter Haltung huschte er hinter Xii her. Von der Seite schlichten sie sich an das Zelt heran und die Fuchsdame begann zu schnuppern. Augenblicklich stellten sich ihre Ohren auf.
Ihr Duft ist hier überall. Da warst du ausnahmsweise mal aufmerksam. Bleib hier, ich gehe rein und befreie sie.“
Danke für dein nettes Lob... aber ich werde mit Sicherheit nicht hier draußen warten. Was ist wenn das eine Falle ist? Wenn sie damit gerechnet haben dass du zurück kommst?“
Ganz langsam drehte sich ihr Kopf zu dem Menschen herum, irgendwie erwartete dieser, dass sie gleich ihre Zähne in seiner Kehle zu versenken würde.
Keine Sorge. In diesem Lager sind lediglich Artgenossen von dir. Einfältige, dumme Menschen.
Wir haben keine Zeit für sinnlose Diskussionen. Komm eben mit, aber sei mir nicht im Weg!“
Xii schob ihre Schnauze unter die Zeltplane hindurch und nach kurzem Zögern auch ihren Kopf. Nur einen Augenblick später war sie vollkommen verschwunden.
Philipp, dem das ganze noch immer nicht geheuer war, blickte sich noch einmal um. Niemand war in Sicht, also folgte er ihr unter der Plane hindurch.
Im Inneren des Zeltes war es stockdunkel, er konnte nicht einmal die Hand vor Augen erkennen.
Plötzlich begann vor ihm ein blaues Licht zu flimmern und wurde rasch heller. Als es die Leuchtkraft einer Kerze erreicht hatte, konnte er erkennen das Xii wieder die menschenähnliche Gestalt angenommen hatte. Um eine ihrer Hände hatte sich das blaue Licht gebildet und loderte wie eine Flamme die keine Hitze auszusenden schien.

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