Der
neunte Soldat war ziemlich außer Atem, dennoch verlor er keine
Sekunde, fiel neben Lilly sofort auf die Knie und werkelte an einen
Verschluss herum der den goldenen Ring zusammen hielt. Bis hoch oben
konnte Philipp die freudige Erregung in seinen Augen sehen.
„Was
hat er da!?“
Als
Xii ihm nicht sofort antwortete blickte er zu ihr, er erschrak bei
ihren weit aufgerissenen Augen. Die Panik die darin lag ging sofort
auf ihn über und er boxte sie wütend in die Seite, er wollte eine
Antwort auf seine Frage haben.
Durch
Xiis Körper ging ein Ruck und sie sprang ein Stück weit auf, blieb
aber in geduckter Haltung.
„Bei
Morendras! Das ist ein Bindungsring! Ein magischer Gegenstand der nur
von mächtigen Zauberern oder Magiern hergestellt werden kann.
Bindungsringe wurden erfunden um die Kraft von Wesen mit Magie zu
unterdrücken. Wenn er ihn ihr umlegt, wird sie all ihrer Kräfte
beraubt bis man ihn wieder entfernt. Wir müssen etwas unternehmen.
Sofort!“
Ihre
eisblauen Augen fixierten Philipp und sie packte ihn grob an seinem
Kragen.
„Wenn
dir wirklich was an ihr liegt, dann musst du dich nun für sie
opfern. Rasch! Geh dort runter und lenke sie ab! Sie dürfen ihr den
Bindungsring nicht umlegen. Wenn ich sie von hinten überrumpeln
kann, kann ich einige ausschalten und dann Lilly in Sicherheit
bringen.“
Philipp
spürte wie der Boden unter seinen Füßen zu verschwinden schien,
ihm stockte der Atem denn an ihrem Blick konnte er erkennen wie ernst
sie es meinte. Ohne zu überlegen nickte er und stemmte sich auf
seine zittrigen Beine. Sterben wollte er nicht, vielleicht war er
schnell genug um vor ihnen fort zu laufen, darin hatte er
mittlerweile doch schon Übung. Wie schnell konnten sie sich wohl in
diesen klobigen Rüstungen bewegen!?
Bevor
er all seinen Mut zusammen nehmen konnte machte Xii einen Satz fort
von ihm und stieß ein lautes Fauchen aus.
„Was
haben wir denn hier? Das scheint ja ein ganz besonderer Tag zu sein
an dem uns viele interessante Gestalten einen Besuch abstatten
möchten.“
Philipp
wirbelte herum und blickte geradewegs in ein dunkles, hämisches
Grinsen mit einigen Lücken. Die restlichen Zähne des Soldaten waren
gelb und wurden von einem buschigen roten Bart umrahmt. Sein Haar
hatte er scheinbar mit irgendeinem Öl versucht zu bändigen,
zumindest glänzte es so sehr wie seine polierte Rüstung.
Auf
seinem Harnisch war das Symbol von einem blauen Falken auf weißem
Grund zu sehen.
„Kommandant
Brockler! Seid vorsichtig, wer weiß welch dunkle Magie diese beiden
Kreaturen besitzen!“
Ein weiterer Soldat näherte sich mit erhobener Lanze und hielt sie eindeutig zu dicht vor Philipps Nase, der sofort einige Schritte zurück taumelte.
Ein weiterer Soldat näherte sich mit erhobener Lanze und hielt sie eindeutig zu dicht vor Philipps Nase, der sofort einige Schritte zurück taumelte.
Hastig
blickte er sich zu Xii herum und musste feststellen das sie mit
Sicherheit von fast zehn Mann umzingelt waren.
Um
Xiis Hände ballte sich ein blaues Feuer das keine Hitze
auszustrahlen schien.Mit einem wütenden Aufschrei schleuderte sie
die Feuerbälle zu Füßen zweier Soldaten wo sie den Boden sofort in
Brand steckten.
Sie
wichen zurück, zögerten jedoch nicht lange und gingen sofort mit
ihren Kurzschwertern auf sie los. Xii duckte sich unter den Klingen
weg und rollte sich ein Stück zur Seite. Ihr Körper wurde in einen
bläulichen Nebel gehüllt und im nächsten Augenblick war die Frau
verschwunden. Stattdessen sprang ein Fuchs, groß wie ein Wolf, nur
schlanker und einem länglicheren Körper, hervor und rannte in einem
unsagbaren Tempo davon.
Das
musste dann wohl die andere Gestalt sein von der sie gesprochen
hatte.
Einen
Kampfschrei ausstoßend rannten die meisten der Soldaten hinter ihr
her, Philipp hatte keinen Zweifel daran dass ihr Unterfangen sinnlos
sein würde. Jemand packte ihn grob von hinten und Philipp warf
seinen Kopf ruckartig zur Seite, hinunter zu dem Pfad wo Lilly lag.
Dort standen acht grinsende Gesichter die zu ihm hoch blickten, ein
neunter kniete neben seiner Freundin und schloss den
Schnappverschluss des Ringes um ihren Hals.
Philipp
spürte noch wie eine Woge des Schmerzes in seinem Kopf explodierte,
in der nächsten Sekunde empfing ihn eine dunkle Leere und zog in
tief hinab.
Mit
einer Hand auf Mund und Nase ging er einige Schritte zurück und
wischte das Blut im Gras von seinem Schwert.
Das
Ergebnis stimmte ihn nicht zufrieden, er atmete tief ein und hielt
die Luft an während er zu dem Kadaver ging um sein Schwert an dem
Fell abzuwischen. Schon besser.
Er
fragte sich beiläufig was anstrengender gewesen war, gegen vier
dieser Bestien zu kämpfen die einiges an Geschick und Stärke mit
sich führten, oder gegen den Brechreiz der fast unerträglich bei
diesem Verwesungsgeruch in ihm die Oberhand gewinnen wollte.
Rasch
entfernte er sich einige Meter von den vier toten Faulvaruls die in
ihren Einzelteilen quer über den Weg verstreut lagen. Fest schloss
der Schattenelf seine Augen und schluckte hart, zumindest hatte sein
knurrender Magen nun Ruhe gegeben.
„Bei
Horaks Schwertarm, wie kann man nur so stinken bevor man tot ist? Und
das ganze dann im Tod noch um ein weites übertreffen?“
Aus sicherer Entfernung betrachtete er die Kreaturen und zog seine weißen Brauen zur Mitte der Stirn hin zusammen. Grimmig kratzte er sein Kinn und schob das Schwert wieder in den Gurt zurück der auf seinem Rücken befestigt war.
Aus sicherer Entfernung betrachtete er die Kreaturen und zog seine weißen Brauen zur Mitte der Stirn hin zusammen. Grimmig kratzte er sein Kinn und schob das Schwert wieder in den Gurt zurück der auf seinem Rücken befestigt war.
Faulvaruls
waren ihm nicht fremd, er hatte schon über sie gelesen und
Zeichnungen gesehen, getroffen war er zuvor aber noch nie auf einen.
Wunderlich war nur sie HIER zu treffen. Der Sage nach waren dies
Geschöpfe der Unterwelt die aus den modrigen Tümpeln in den Sümpfen
der Verbannten empor krochen. Diese Sümpfe waren ein verwunschener
Ort der dunklen Magie, kaum jemand der einen Fuß hinein setzte
kehrte wieder zurück, nur hier und da blieb jemand lang genug am
Leben um mit seinen letzten Atemzügen von den Kreaturen die dort
hausten zu erzählen.
Daher
waren die Bewohner der Sümpfe der Verbannten mehr Mythen als
Realität.
Des
Schattenelfs Nasenflügel zuckten, diese Faulvaruls waren zumindest
ziemlich real, dessen war er sich nun sicher. Vortrefflicher hätten
die Erzählungen in den Büchern diese Wesen auch nicht beschreiben
können.
Vielleicht
kam er auf der Reise zu seinem Ziel ja dahinter was sie hier zu
suchen gehabt hatten und wer der kleine Mensch mit der merkwürdigen
Kleidung gewesen war. Von seiner Mission durfte er sich davon nicht
abbringen lassen, dafür stand zu viel auf dem Spiel, zu viel hatte
er bereits riskiert.
Gerade
als er seinen Weg fortsetzen wollte nahm sein unverschämt gutes
Gehör in weiter Ferne erneut Schreie war. Dieses Mal waren es nur
deutlich mehr und sie schienen weniger ängstlich, sondern viel mehr
wütend zu sein.
Frustriert
stieß er einen lauten Seufzer aus und stemmte seine Hände an der
Hüfte ab. Ein kleiner Windstoß wehte ihm einzelne Strähnen seines
weißen Haares ins Gesicht das gerade so lang war das es auf seinen
Schultern liegen bleiben konnte und bis knapp unter das Schlüsselbein
reichte. Das meiste davon hatte er an seinem Hinterkopf zu einem Zopf
gebändigt, lediglich den breiten Strähnen die links und Rechts von
seinem markanten Gesicht hinab hingen, ließ er die Freiheit.
Eine
ganze Weile lang ruhte sein Blick auf dem Weg. Genau jener der ihn in
die Stadt Algarafiell führen sollte. Sein Ziel, das nach
monatelanger Reise nur noch zwei Tagesmärsche entfernt lag.
Nach
einem neuerlichen Seufzen zuckte er mit den Schultern, die Ketten die
über seine Brust verliefen und den schwarzen Umhang an seinem Rücken
befestigten, klimperten leise.
„Ach,
was soll es.“
Dem
Weg wandte er den Rücken zu und ging in die Richtung aus der die
Schreie kamen. Noch ein wenig mehr Unterhaltung auf diesem
langweiligen Fußmarsch konnte nicht schaden. Außerdem würde ihn
sein Gewissen noch wochenlang plagen, wenn dort wirklich jemand Hilfe
benötigte.
Der
Inhalt eines ganzen Eimer Wassers ergoss sich über Philipp und riss
ihn unsanft aus seinem Dämmerschlaf. Nach Luft schnappend versuchte
er die Orientierung zu gewinnen. Ein ganzer Männerchor grölte und
lachte höchst amüsiert wie der magere Kerl seinen Kopf schüttelte
und wie ein Fisch nach Atem rang und sich in den Seilen wand die ihn
an einen breiten Holzpfahl in sitzender Position hielten. Den Pfahl
hatten sie nur für ihn tief in den Boden eingelassen.
„Guten
Morgen Weib! Hast du gut geschlafen?“
Wieder
grölte die ganze Meute und Kommandant Brockler drehte sich mit einem
breiten Grinsen zu ihnen um. Nur zu gerne badete er, in der durch ihn
entstandenen, Begeisterung seiner Soldaten.
Philipp
blinzelte die letzten Wassertropfen weg die über sein Gesicht liefen
und starrte den Kommandanten wütend an.
Auch
wenn man ihm seine Brille weg genommen hatte, konnte er ihn gut
erkennen. Nur Lesen war so unmöglich.
„Was
fällt euch eigentlich ein einen Reisenden einfach so nieder zu
schlagen und ihn gefangen zu nehmen? Da wo ich her komme nennt man
das Freiheitsberaubung!“
Seinen
Worten folgte abermals Gelächter. Nur Brockler lachte nicht. Er ging
bis auf zwei Schritte zu Philipp heran und ging schwerfällig vor ihm
in die Hocke. Das knirschen seiner Knie war deutlich zu hören und
der schlechte Atem machte dem Geruch der Faulvaruls Konkurrenz. Auf
diese Distanz konnte Philipp zumindest nicht mehr die schlechten
Zähne erkennen.
Er
packte in bei seiner dunkelblauen Kapuzensweatjacke und rieb den
Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger. Argwöhnisch betrachtete der
Kommandant den Fremdling und setzte ihm einen Finger mitten auf die
Brust. Den Druck den er ausübte bereitete Philipp schon Schmerzen.
„Da
wo du her kommst, Weib? Dann sag uns mal wo du her kommst. Das ist
nämlich etwas dass uns brennend interessieren würde. Diese komische
Kleidung die du da trägst habe ich noch nie gesehen. Ganz zu
schweigen von dem Ding auf deiner Nase.“
Als
der Kommandant sich wieder erhob trat einer der anderen Soldaten an
ihn heran und reichte ihm die Brille.
Brockler
faltete die Bügel auseinander und hielt sie sich vor die Augen.
„Vermutlich
sind das Lesegläser, aber die kann sich nur der Adel leisten, oder
die Schreiber des Königs. Zudem sehen sie ganz anders aus. Also? Wo
kommst du her Weib?“
Kurz
überlegte Philipp wie er diese Situation erklären könnte, aber wie
sollte er diesen schlechten Alptraum einem Menschen aus einer anderen
Welt, und offensichtlich von einem ganz anderen Entwicklungsstatus
erklären.
„Ich
komme aus Köln. Und das, was du da in Händen hältst, ist meine
Brille. Oder meinetwegen auch Lesegläser. Meine Augen sind so
schlecht das ich sie zum Lesen brauche.“
Alle
Soldaten nahmen einen tiefen Atemzug der Empörung und wichen
unweigerlich einen Schritt zurück. Ihr Kommandant reichte die Brille
zurück ohne den Fremden aus den Augen zu lassen. Leider konnte
Philipp nicht erkennen wie ihm die Zornesröte in sein Gesicht stieg.
In einer fließenden Bewegung streifte er sich den Handschuh ab und
gab Philipp mit dem Handrücken eine schallende Ohrfeige.
Im
ersten Moment dachte Philipp er müsste einige seiner Zähne
eingebüßt haben und tastete instinktiv mit seiner Zunge danach. Es
schien noch alles vorhanden zu sein.
Direkt
im Anschluss kam er. Der Schmerz. Sein gesamtes Gesicht schien in
Flammen zu stehen.
Brockler
betrachtete ihn hasserfüllt von oben herab und blaffte ihn an sodass
feine Speicheltropfen auf ihn nieder regneten.
„Wenn
du noch einmal so respektlos mit mir redest, du erbärmliche Made,
dann schlage ich dir erst dein Gesicht zu Brei und reiße dir deinen
Kopf anschließend mit meinen eigenen Händen von den Schultern.“
Philipp
wusste erst gar nicht wie ihm geschah und was dieser Wutausbruch zu
bedeuten hatte. Dann aber wurde es ihm klar. Er hatte den
Kommandanten mit „Du“ angeredet. Ihm kam in den Sinn welche
Herabwürdigung das gewesen sein musste. In den Filmen die das
Mittelalter als Thematik auffassten, redeten ja manchmal sogar die
Eheleute noch in dritter Person.
Bevor
er irgendwas darauf erwidern konnte ergriff Kommandant Brockler
wieder das Wort. Sein Zorn schien schon etwas abgekühlt zu sein.
„Einmal
werde ich Gnade vor Recht walten lassen, du hast Glück das ich so
ein neugieriger Mann bin. Also, von diesem Köln habe ich noch nie
gehört. Liegt das hier auf Odaris?“
Wie
sollte er darauf antworten? Er wusste ja nicht einmal was dieses
Odaris war! Vorsichtig benetzte er mit seiner Zunge seine Lippen,
seine linke Gesichtshälfte fühlte sich taub an.
„Nein,
nicht in Odaris. Weiter im Westen auf … Buxtehude.“
So
locker wie nur möglich versuchte Philipp seine Worte hinüber zu
bringen, im Stillen betete er zu Gott das er diese Gorillas zum
Narren halten konnte. Scheinbar schien sein Plan auf zu gehen, die
Männer begannen angeregt zu diskutieren.
„Buxtehude?
Im Westen? Kenne ich nicht. Ist das eine Insel?“
Eifrig
nickte Philipp, Kommandant Brockler kratzte sich das Kinn und sah den
Jüngling skeptisch an. Dann ging er wieder vor ihm in die Hocke.
„Wenn
du mich zum Narren hältst Weib, dann wirst du Bekanntschaft mit Neil
machen.“
Mit
seiner Hand deutete er zu einem Mann hinüber der keine Rüstung
trug, nur ein paar feine Kleidungsstücke aus Stoff. Seine dunklen
Augen jagten ihm einen Schauer über den Rücken. Neil stand an einem
Kohlebecken und zog sich einen dickem Handschuh über bevor er ein
paar Eisenstangen aus dem Feuer zog um sie prüfend anzusehen.
Philipp konnte das leuchtende Weiß der Spitze deutlich erkennen, die
Drohung war unmissverständlich.
„Ich
habe Euch die Wahrheit erzählt. Ich komme wirklich aus Köln.“
Da
seine Aussage tatsächlich der Wahrheit entsprach schien er so
überzeugend gewesen zu sein das Brockler seinen Worten Glauben
schenkte.
„Gut.
Und dann sag mir was du in der Begleitung von einer Janama machst?“
„Einer
Janama? Was meint ihr?“
Brockler
schien schon wieder am Rande seiner Geduld zu sein, und leckte sich
die Lippen.
„Die
Hexe mit dem Schwanz und den Ohren du Idiot. Eine Janama! Weißt du
überhaupt auf was du dich da eingelassen hast? Sag mir sofort was
ihr hier zu suchen hattet und was ihr vor habt. Wenn ihr euch mit den
Blauen Falken anlegt, kann ich dir nur sagen, das du wünschen
wirst nie geboren worden zu sein.“
Philipp
drehte sich der Kopf, ihm war nun klar das er Xii meinte, aber all
das hier war zu viel Informationsinput auf einmal. Schattenelfen,
Janama, Faulvaruls, Ellydren, darin war er doch kein Experte. Seine
Videospiele hatten ihn darauf nicht vorbereitet.
„Ich
hatte ihr versprochen nach ihrer Freundin zu suchen.“
Philipp
atmete tief durch und sah den Kommandanten möglichst hasserfüllt
an.
„Der,
der ihr den Bindungsring umgelegt habt, und sie genau wie mich
gefangen nahmt. Ist das so eure Masche? Unschuldige Leute gefangen zu
nehmen? Sie zu schlagen und zu fesseln? Obendrein sie noch zu
beleidigen? Falls es euch entgangen sein sollte, ich bin kein Weib!“
Er
wollte einfach nur nach Hause. Am liebsten auf der Stelle, mit all
dem hier wollte er nichts zu tun haben.
Die
Augen den Kommandanten weiteten sich und er trat wieder einen Schritt
an ihn heran.
„Du
hast also mit dieser Ellydre was zu schaffen. Mit dir könnte es
interessanter werden als Gedacht. Selbstverständlich nachdem ich
dich für deinen niederen Tonfall zurecht gewiesen habe.“
Mit
einem diabolischen Grinsen auf den Zügen winkte er Neil heran,
dieser zögerte nicht lange und nahm einen der glühenden Stäbe aus
den Kohlen. Die Rufe eines Soldaten rissen ihn aus seiner Vorfreude.
„Kommandant
Brockler! Kommandant Brockler! Wir haben... Besuch.“
Genervt verdrehte Brockler seine Augen und wandte sich zu dem Störenfried herum. Konnte er nicht einmal in Ruhe seines Amtes walten?
Genervt verdrehte Brockler seine Augen und wandte sich zu dem Störenfried herum. Konnte er nicht einmal in Ruhe seines Amtes walten?
„Bei
den Göttern, was ist denn jetzt schon wieder?“
„Kommandant! Ein Schattenelf ist gerade in unser Lager marschiert. Er hat sich nicht einmal von unseren Wachen aufhalten lassen! Der Kerl kennt sogar unseren Ehrenkodex und beharrt darauf weil er angeblich auf dem Weg zu König Karl von Nawenn ist!“
„Kommandant! Ein Schattenelf ist gerade in unser Lager marschiert. Er hat sich nicht einmal von unseren Wachen aufhalten lassen! Der Kerl kennt sogar unseren Ehrenkodex und beharrt darauf weil er angeblich auf dem Weg zu König Karl von Nawenn ist!“
Neil
legte den glühenden Stab, offensichtlich enttäuscht, zurück in die
Kohlen. Kommandant Brockler benetzte den Soldaten der ihm die
Neuigkeiten gebracht hatte mit einem Regen aus kleinen Spucke Tropfen
als er ihn voller Zorn anbrüllte.
„Ein
Schattenelf? Welcher Teufel geht hier heute einher? Das darf doch
alles nicht wahr sein! Er soll zusehen das er das Weite sucht!“
Der
Kopf des Kommandanten wurde so rot vor Zorn wie sein Bart, Philipp
befürchtete er könnte jeden Augenblick explodieren. Vielleicht wäre
das aber auch gar nicht so schlecht.
„Keine
Sorge Lord Kommandant Gustav Brockler, der Blauen Falken. Ich befinde
mich lediglich auf der Durchreise und werde eurer Kompanie sicherlich
nicht zur Last fallen. Lediglich erbitte ich eine warme Mahlzeit und
einen Schlafplatz. Morgen in der Früh werde ich schon wieder weg
sein, rasch wie der Wind.“
Strahlend
weiße Zähne blitzten auf, als der Schattenelf ein amüsiertes
Grinsen auflegte. Er sah dass das Gesicht des Kommandanten zusehends
erbleichte nachdem er ihn gesehen hatte. Er war so frei gewesen die
Rufe der Wachen zu ignorieren und sich direkt dem Kommandanten
vorzustellen. Schließlich war er gut erzogen und Brockler war mit
seinem Geschrei so zuvorkommend gewesen das er ihn in dem Lager rasch
ausgemacht hatte.
Eine
erdrückende Stille breitete sich in dem Lager aus die Philipp
frösteln ließ. Schwer zu erkennen war die Bedrohung nicht, die in
der Luft waberte. Sofort erkannte er den Elfen wieder der ihm das
Leben gerettet hatte, damit war auch die Frage um den Ausgang des
Kampfes geklärt.
Kommandant
Brockler schien sich seiner Sprache wieder zu erinnern und schnalzte
genervt mit der Zunge.
„Dann
geht doch weiter wenn ihr zum König wollt, und lasst uns in Frieden.
Wir haben hier selbst unser Nachtlager errichtet weil wir auf der
Rückkehr von einem Einsatz sind. Unsere Vorräte sind demnach knapp,
wir haben nicht genug noch ein weiteres Maul durchzufüttern. Woher
kennt ihr überhaupt meinen Namen? Wer zum Teufel seid ihr?“
Der
Schattenelf ließ einmal seine Schultern kreisen und trug noch immer
ein recht amüsiertes Schmunzeln auf seinen Lippen. All die
menschlichen Soldaten in ihren stolzen Rüstungen sahen fast mickrig
gegen ihn aus. Selbst den größten Menschen schien er um gute drei
Köpfe zu überragen. Dieser Riese wirkte wie eine lebendig gewordene
Waffe.
Genau
das schienen auch die Soldaten zu empfinden und trauten sich nicht
mal näher als zwei Meter an ihn heran. Nervös hatten alle die Hände
auf den Griffen ihrer Schwerter liegen und prüften das sie auch
locker in der Scheide saßen.
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