„Erinnerst du dich noch an Punkt
Drei? Runter da! Vergiss es, ich bin schon so barmherzig und helfe
dir bei deiner Suche, aber mein Bett ist mir Heilig!“
Die Kissen und die Decke drapierte er vor seiner eigenen Matratze zu einem mehr oder weniger gemütlichen Schlafplatz und deutete mit dem Finger darauf. „Hier wirst du schlafen!“
Die Kissen und die Decke drapierte er vor seiner eigenen Matratze zu einem mehr oder weniger gemütlichen Schlafplatz und deutete mit dem Finger darauf. „Hier wirst du schlafen!“
Sichtlich enttäuschte musterte
Lilly das kleine Lager das für sie errichtet wurde und krabbelte von
seinem Bett herunter. Zu ihrer vollen Größe konnten die beiden sich
nicht aufrichten, dafür war es unter der Dachschräge zu niedrig und
sie mussten die Köpfe schief legen.
„Gut, mache ich.“
Als er auch wirklich sicher war
das sie sich auf IHREM Platz niedergelassen hatte stieg er die Treppe
wieder hinunter.
„Ich brauche jetzt dringlichst
eine Dusche und dann werde ich schlafen. Leg du dich am besten schon
einmal hin und versuch die Augen zu schließen...“
Lilly sah dem Griesgram nach und
seufzte leise als er die Tür geschlossen hatte. Als Xii von ihrer
Schulter gesprungen war und kurz an der Decke schnüffelte, flüsterte
die Ellydre leise mit einem Schmunzeln auf den Zügen.
„Ich hätte nie gedacht im Leben
noch auf ein schlecht gelaunteres Wesen als auf dich zu treffen
Xii.“
Der kleine Fuchs drehte sich mit einem Ruck zu ihr um, und sprach zum ersten mal wieder seit sie dem Menschen begegnet waren.
Der kleine Fuchs drehte sich mit einem Ruck zu ihr um, und sprach zum ersten mal wieder seit sie dem Menschen begegnet waren.
„Findest du diese Situation hier
etwa noch amüsant? Morgen müssen wir alles dran setzen um Morendras
zu finden. Keinen Tag länger will ich in dieser Welt und vor allem
in dieser Gestalt hier bleiben! Außerdem stinkt es überall
entsetzlich!“
Bevor sie ihrem Unmut noch stärker Luft machen konnte tätschelte Lilly mit ihrem Fuß den kleinen Rotschopf und grinste.
Bevor sie ihrem Unmut noch stärker Luft machen konnte tätschelte Lilly mit ihrem Fuß den kleinen Rotschopf und grinste.
„Sei nicht immer so empfindlich!
Meckern macht die Situation auch nicht besser. Genieße doch einfach
unseren kleinen Ausflug! Wir lernen Neues kennen! Endlich mal ein
Abenteuer. Und was Morendras betrifft, den werden wir morgen schon
finden. Der Wald ist nicht sehr groß, und er muss ja irgendwo in der
Nähe von der Stelle sein wo wir... nun ja... gelandet sind.“
Der Mond schien hell am Firmament
und strahlte auf die kleine Galerie hinab.
Es war nicht das Mondlicht das sie
um die Ruhe beraubte, es war viel mehr das was sie schon den ganzen
Tag in ihrem Inneren versperrt gehalten hatte. Alles um sie herum
schlief. Xii zusammen gerollt in ihrer Achselhöhle, und einen halben
Meter über ihr Philipp in diesem bequemen Bett.
Vorsichtig damit der kleine
Fellball nicht wach wurde stützte sie sich auf ihren Unterarmen ab
und erhob sich Stück für Stück ganz vorsichtig. Lautlos kroch sie
auf allen Vieren auf die bequemen Laken ihres neuen Freundes bis sie
sich auf seiner Höhe, und direkt unter dem Dachfenster befand.
Neugierig betrachtete sie sein
schlafendes Gesicht, es wirkte ganz komisch ohne all die
Zornesfalten.
Rasch fand sie gefallen daran wie
weich sich die Menschen betteten, zuvor hätte sie sich nie
vorstellen können es gäbe etwas bequemeres als das Moos das ihr in
ihrer Heimat als Nachtlager diente, aber auf diese Matratze wurde sie
schon ein wenig neidisch.
Ohne einen Gedanken daran zu
verschwenden ob Philipp sie nun hier dulden würde oder nicht,
schlüpfte sie mit unter seine Decke. Ihr Blick lieb auf den Sternen
und dem hellen Mond hängen. Bei dem fremden Anblick war ihr Herz so
schwer und zum ersten Mal wurde sie sich der Ferne ihrer Heimat
bewusst. Warum nur hatte Morendras sie zwar zu den Menschen gebracht,
aber auf so einen fernen Planeten. Er musste fern sein, denn dieser
Mond glich keinem der Drei die sie kannte.
Noch lange schaute sie hinauf zum
Sternenzelt und kämpfte mit ihrem Heimweh.
Irgendwas kitzelte ihn unter
seiner Nase und ließ sich einfach nicht durch ein Wedeln mit der
Hand vertreiben.
Immer mehr reizte es seine Nerven,
und er dämmerte unsanft dem Zustand des Wachseins entgegen.
Plötzlich wurde ihm bewusst das
hier etwas ganz und gar nicht stimmte.
Blind tastete er nach seiner
Brille und setzte sie auf bevor er träge seine Augen öffnete. Bei
dem Anblick der sich ihm bot blähten sich seine Nasenflügel vor
aufwallender Wut.
Da lag tatsächlich diese Verrückte, unter seiner Decke, kuschelte sich mit einem selbstzufriedenen Lächeln an ihn und machte ihm klar das der gestrige Tag kein Traum gewesen sein konnte, noch bevor er diese Hoffnung hätte haben können.
Da lag tatsächlich diese Verrückte, unter seiner Decke, kuschelte sich mit einem selbstzufriedenen Lächeln an ihn und machte ihm klar das der gestrige Tag kein Traum gewesen sein konnte, noch bevor er diese Hoffnung hätte haben können.
Einer ihrer Arme lag über seiner
Brust und ihr Kopf schmiegte sich dreist an seine Schulter. Ihm
entging nicht ihr angenehmer Duft nach Frühlingswiese und ihr
weicher, menschenähnlicher Körper so dicht an seinem. Viel zu
dicht.
Mit einem Satz fuhr er hoch und
stieß sich fast den Kopf an der Dachschräge.
„Was soll das? Ich glaube ich
hatte dir gesagt du sollst auf deinem Platz bleiben!“
Müde rieb sich Lilly ihre Augen
und seufzte leise. „Hmmm? Was ist passiert?“
In geduckter Haltung marschierte
Philipp auf den Rand der Galerie zu und kletterte die Leiter unter
leisen Flüchen hinab.
Für solche Spielchen am Morgen
war er definitiv zu lange Single...
Von draußen hörte er schon
hektische Schritte, wohl jemand der durch sein lautes Rufen angelockt
wurde.
Noch bevor er auf das knappe
Klopfen an seiner Tür reagieren konnte, wurde sie von seinem Vater
geöffnet.
„Ist alles in Ordnung Phil? Ich
war gerade auf der Treppe und habe dich brüllen gehört.“
„Ja... ich habe nur... schlecht
geträumt. Es wäre dennoch zu freundlich von dir wenn du nicht
einfach in mein Zimmer platzen würdest.“
Mit einem Ruck wandte er seinen Blick ab und suchte mit seinen Augen hektisch das Zimmer ab, ganz nebenbei während er Stoßgebete gen Himmel sandte das hier nichts von Lilly herum lag das die Aufmerksamkeit seines Vaters erregen könnte.
Mit einem Ruck wandte er seinen Blick ab und suchte mit seinen Augen hektisch das Zimmer ab, ganz nebenbei während er Stoßgebete gen Himmel sandte das hier nichts von Lilly herum lag das die Aufmerksamkeit seines Vaters erregen könnte.
Eigentlich war Metthew gekommen um
seinen Sohn zu fragen ob er an diesem Wochenende nicht etwas mit ihm
unternehmen wollte. Er machte sich nicht so viele Sorgen wie seine
Frau, aber ihm wäre es auch lieber wenn sein Spross weniger Zeit vor
diesen Videospielen verbringen würde. Etwas Abwechslung würde ihm
sicher gut tun.
Seine Lippen öffneten sich
bereits als er zum Sprechen ansetzten wollte, als er eine Bewegung
aus dem Augenwinkel registrierte.
Sein Blick wanderte hinauf zu der
Galerie, und gegen alle seine Erwartungen sah er ein Paar leuchtend,
grüner Augen die über den Rand direkt auf ihn hinab blickten. Kurz
weiteten sich diese Augen ehe sie wieder verschwanden.
Ihm klappte ja fast die Kinnlade
runter als ihm bewusst wurde das er da tatsächlich gerade ein
Mädchen gesehen hatte.
Moment, waren das türkisfarbene Haare gewesen?
Um sich selbst aus der Starre zu befreien schüttelte Metthew den Kopf und blickte wieder zu seinem Sohn der gerade dabei war sich eine Jeans über zu ziehen. Ganz langsam bildete sich ein breites Grinsen auf seinen Zügen.
Moment, waren das türkisfarbene Haare gewesen?
Um sich selbst aus der Starre zu befreien schüttelte Metthew den Kopf und blickte wieder zu seinem Sohn der gerade dabei war sich eine Jeans über zu ziehen. Ganz langsam bildete sich ein breites Grinsen auf seinen Zügen.
Alle seine Befürchtungen waren
mit einem Mal fortgeblasen. Mit seinem Sohn war alles in bester
Ordnung.
Philipp zuckte kurz zusammen als
er eine Hand auf seiner Schulter spürte die ihn anerkennend
tätschelte.
Mit zwei Fingern richtete er seine
Brille und blickte in das Gesicht seines Vaters. Warum er dort ein
ausgiebiges Schmunzeln entdeckte und dieser ihm auch noch zunickte,
verstand Philipp nicht und runzelte skeptisch die Stirn.
„Was... wolltest du von mir?“
„Ach nichts mein Junge, ach
nichts. Genieße deinen Tag. Vielleicht werde ich deine Mutter noch
schick zum Abendessen ausführen damit du deine Ruhe hast.“
Deutlich übertrieben zwinkerte er seinem Söhnchen noch zu und verschwand wieder aus dem chaotischen Zimmer.
Deutlich übertrieben zwinkerte er seinem Söhnchen noch zu und verschwand wieder aus dem chaotischen Zimmer.
Eine ganze Weile lang stand
Philipp nur da und starrte auf die Tür wo sein Vater hinausgetreten
war. Hatte diese Ellydre irgendwas angerichtet von dem er noch nichts
wusste? Hatte sie seinen Eltern, gar ihm, etwas eingepflanzt das ganz
langsam sein Gehirn verzehren würde.
Erst die Stimme der besagten Dame
riss ihn aus seiner Paralyse.
„Kann ich jetzt runter
kommen?“
„Ja... kannst du. Und deine Ohren kannst du direkt auch mal spitzen.“
Feste schlug er sich die Hand vor den Kopf als Lilly ihn fragend ansah und wissen wollte wieso sie denn ihre Ohren spitzen sollte, und vor allem mit was denn? Was um alles in der Welt hatte er eigentlich verbrochen?
„Hör einfach zu. Ich werde jetzt einkaufen gehen damit du etwas zum anziehen hast. Es liegt nicht in meinem Interesse noch mehr Aufsehen als nötig zu erregen. Falls das mit deiner Haarfarbe überhaupt möglich ist. Und wenn ich wieder da bin werden wir deinen Stab suchen. Du wirst solange hier in meinem Zimmer bleiben und es nicht verlassen! Verstanden? Fass am besten auch nichts an... atme einfach nur und sitz still.“
Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum, hatte er auch keinen Befehl vergessen? Nach der Sache gestern mit seiner Schwester wollte er unbedingt vermeiden das sie für noch mehr Unruhe sorgt.
„Ja... kannst du. Und deine Ohren kannst du direkt auch mal spitzen.“
Feste schlug er sich die Hand vor den Kopf als Lilly ihn fragend ansah und wissen wollte wieso sie denn ihre Ohren spitzen sollte, und vor allem mit was denn? Was um alles in der Welt hatte er eigentlich verbrochen?
„Hör einfach zu. Ich werde jetzt einkaufen gehen damit du etwas zum anziehen hast. Es liegt nicht in meinem Interesse noch mehr Aufsehen als nötig zu erregen. Falls das mit deiner Haarfarbe überhaupt möglich ist. Und wenn ich wieder da bin werden wir deinen Stab suchen. Du wirst solange hier in meinem Zimmer bleiben und es nicht verlassen! Verstanden? Fass am besten auch nichts an... atme einfach nur und sitz still.“
Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum, hatte er auch keinen Befehl vergessen? Nach der Sache gestern mit seiner Schwester wollte er unbedingt vermeiden das sie für noch mehr Unruhe sorgt.
Nachdem er Lilly alles nochmals
erklärt hatte, in der Hoffnung sie würde verstehen wie wichtig ihm
seine Anweisungen waren, machte er sich samt Stein im Magen auf den
Weg.
Wieso sollte sein Plan sich auch
als derart einfach erweisen? Ein junger Mann der für eine junge Frau
Kleidung einkaufen geht. Was kann daran schwer sein? Diese Frage
würde er sich ab dem heutigen Tag nie wieder stellen.
Als er so dahinschlenderte, durch
die Vielfalt der Damenbekleidungsabteilung, und sich die Auslagen
genauer ansah, entging ihm natürlich nicht das etliche neugierige
Augen auf ihm ruhten.
Zusehens machte ihn die Gewissheit
beobachtet zu werden immer nervöser. Rasche Blicke huschten umher,
die Handinnenflächen wurden feucht und verschwanden in seinen
Hosentaschen weil das weniger auffällig wirken sollte, und dazu
führte ihn noch seine unorthodoxe Laufrichtung in die
Damenunterbekleidungsabteilung.
Hektisch wanderten seine Blicke
von einem Spitzendessous zum anderen.
Eine der Verkäuferinnen wurde
sichtlich entschlossener diesen Lustmolch auf frischer Tat zu
ertappen und schlich sich immer näher an ihn heran, wie ein Raubtier
das seine Beute umkreiste.
Ein paar wenige Stunden später
rollte sein schwarzer Kleinwagen, den er sich mit einem Nebenjob im
Altenheim finanzierte, die Einfahrt seines Elternhauses entlang und
kam leise klappernd zum Stillstand.
Nachdem er seine Stirn fast blutig
an dem Lenkrad geschlagen hatte, sackte er schlaff im Sitz zusammen.
Für solche Aktionen fühlte er sich definitiv zu alt.
Als er versucht hatte ein paar der
Damenschlüpfer unter einem Pullover zu verstecken den er sich über
den Arm geworfen hatte, und endlich die peinliche Aktion an der Kasse
hinter sich bringen wollte, hatte das Raubtier ihn erwischt.
Es hatte nicht gelangt ihn von
hinten anzuspringen und auf die Knie zu zwingen, so laut zu rufen das
auch der letzte Kunde des gesamten Einkaufscenters gehört hatte wie
er Mädchen Slips versteckte, nein, man musste auch noch einen
Security rufen lassen. Noch immer hatte er das Gefühl diese groben
Hände überall zu spüren.
Vier verschiedene Geschäfte hatte
er durchkämmen müssen, bis er den Dreh raus hatte, wie man sich als
Mann unauffällig in der Damenbekleidungsabteilung bewegte.
Wütend schnappte er sich die Tüte
mit der Ausbeute welche auf dem Beifahrersitz gelegen hatte und stieg
seufzend aus dem Wagen aus. Bevor er sich sicher sein konnte das
dieser Tag nicht noch schlimmer werden würde, riss ihn die Realität
hart
auf den Boden zurück.
Links neben dem Haus, befand sich
ein kleiner, aber mit Mutterliebe bepflanzter Garten, der durch eine
dichte Hecke vom Bürgersteig getrennt wurde. Genau an dieser
Hausecke, in passender Nähe zu dem erblühenden Garten war eine
Regentonne angebracht. Alles in allem völlig normal, würde dort
nicht eine junge Frau an besagter Tonne stehen, vornübergebeugt und
dessen Inhalt trinkend.
In letzter Minute gelang es ihm
nicht die Beherrschung zu verlieren und die ganze Nachbarschaft von
seiner Fassungslosigkeit durch lautes Schreien zu informieren.
Stattdessen rannte er die wenigen Meter zu ihr herüber und zischte
wie eine Schlange als er in ihrer Hörreichweite angekommen war.
„Was um alles in der Welt machst
du denn da??? Ich hatte dir doch gesagt du sollst im Haus bleiben!
Kannst du nicht einmal machen was ich dir sage?! Du bringst mich noch
in Teufelsküche! Hast du eine Ahnung was ich wegen dir heute schon
wieder durchgemacht habe?“
Bevor er seinen Ärger weiter auf sie niederhageln lassen konnte, zerrte etwas unter wütendem Knurren an seiner Hose.
Bevor er seinen Ärger weiter auf sie niederhageln lassen konnte, zerrte etwas unter wütendem Knurren an seiner Hose.
Xii, dieser kleine grantige Wolf
im Schafspelz biss in sein Hosenbein und warf den Kopf nach Rechts
und nach Links.
Die nette Begrüßung ließ Lilly
die Stirn in Falten legen, und sie gar nicht daran denken Xii zurück
zu rufen. Mit einer Hand wischte sie sich die letzten Wassertropfen
von ihrem Kinn und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust.
„Du hast auch nicht dein
Versprechen gehalten! Bald wolltest du zurück sein, Stunde um Stunde
habe ich gewartet, bedacht darauf keinen Laut von mir zu geben.
Außerdem hattest du mir kein Wasser da gelassen, ich brauchte
dringend welches. Meine Haut wurde schon ganz knittrig.“
Während er versuchte Xii los zu
werden indem er sein Bein kräftig ausschüttelte, taxierte er Lilly
mit tödlichen Blicken. „Knittrige Haut? Was... nein, ich will es
gar nicht wissen. Zieh dich einfach um damit wir los können. Ich
will diesen Morschdas so schnell wie möglich finden damit du wieder
nach Hause kannst.“
Lilly freute sich sehr das er so
darauf bedacht war ihr zu helfen, rasch waren ihre Zornesfalten
beseitigt, und es brauchte auch nicht viel Aufwand Xii von seinem
Bein zu pflücken. Feste presste sie den kleinen Fuchs an ihre Brust
und begann scheinbar mühelos den alten Walnussbaum empor zu klettern
um durch einen beherzten Sprung wieder in sein Zimmer zu gelangen.
Noch während sie empor kletterte rief sie Philipp zu. „Morendras.
Er heißt Morendras!“
Mit offenem Mund verfolgte er die gesamte Kletteraktion und betete im Stillen darum das dieser Tag nicht so lang werden würde wie der letzte. Immerhin hatte sie eine seiner Bitten befolgt und sich darum gekümmert das die Äste auf ihrem Kopf nicht mehr jedem ins Auge stechen würden. Sie hatte sich ganz simpel die Haare drum herum gewickelt, was zwar nicht weniger auffällig war, man aber viel eher auf einen Fabel für verrückte Frisuren schieben konnte.
Mit offenem Mund verfolgte er die gesamte Kletteraktion und betete im Stillen darum das dieser Tag nicht so lang werden würde wie der letzte. Immerhin hatte sie eine seiner Bitten befolgt und sich darum gekümmert das die Äste auf ihrem Kopf nicht mehr jedem ins Auge stechen würden. Sie hatte sich ganz simpel die Haare drum herum gewickelt, was zwar nicht weniger auffällig war, man aber viel eher auf einen Fabel für verrückte Frisuren schieben konnte.
Die untergehende Sonne färbte den
Horizont schon in ein seichtes orange, als Philipp endlich aufhörte
an seiner Hoffnung fest zu halten. Auch dieser Tag neigte sich dem
Ende ohne das sie das magische Relikt gefunden hatten.
Unter einem verzweifelten
Aufstöhnen musste er wohl oder übel akzeptieren das sie wieder eine
Nacht bei ihm verbringen würde. Kurz machte sich die Angst in ihm
breit sie würden diesen Stab vielleicht nie finden, und was dann?
Würde er sie für immer am Hals haben?
„Philipp, du bist so blass. Ist
alles in Ordnung?“
Die Stimme der Ellydre riss ihn
aus seinen Gedanken, ihre Frage tat er mit einem Kopfschütteln ab
und rückte sich mit dem Mittelfinger die Brille zurecht.
„Mein Magen knurrt und die Sonne
wird bald unter gehen... Wir sollten uns auf den Weg machen, und
beten das wir morgen deinen Stab finden. Ewig kann ich dich nicht bei
mir verstecken.“
Mit einem schweren Herzen sammelte
Lilly ihre treue Begleiterin Xii ein, und erntete gleich einen
wütenden Blick von dieser. Vor dem Menschen wollte sie nicht
sprechen, aber das brauchte sie auch nicht, ihr war bewusst welche
Standpauke sie sonst über sich ergehen hätte ergehen lassen müssen.
Schweigend folgte sie Philipp und
versuchte sich nicht anmerken zu lassen das auch in ihr die Sorge
wuchs Morendras nie wieder zu finden. Im Gegensatz zu den beiden
wusste sie das er sich beim Sturz vom Himmel in einen einfachen Stock
verwandelt hatte. Was wenn er all seine magische Kraft ebenfalls
verloren hatte und sie nun für immer hier fest saß?!
Energisch schüttelte sie ihren
Kopf um die düsteren Gedanken zu vertreiben. Nein, an solch eine
Gegebenheit wollte sie nicht einmal denken.
Als das ungleiche Trio wieder zu
Hause ankam, nahm sie wie immer den Weg durch das Fenster hinein um
nicht gesehen zu werden. Ihm stellten sich noch immer die Nackenhaare
auf wenn sie zum Sprung ansetzte, aber er musste sich auch eine
gewisse Bewunderung für ihre wachsende Zielsicherheit eingestehen.
Mit dem Fuß schob er ein paar
Kleidungsstücke fort und ließ sich hart auf den Boden fallen. Müde
rieb er sich das Gesicht, eigentlich müsste er dringend für eine
Klausur in der nächsten Woche lernen, aber nach den letzten zwei
Tagen stand ihm eher der Sinn nach ein wenig Abschalten.
Kaum hatte er den Fernseher
angemacht, klebte Lilly auch schon wieder an seiner Seite und beäugte
staunend die bunten Bilder in diesem merkwürdigen Fenster. Ihr
Verstand war deutlich überfordert und er musste ihr immer und immer
wieder erklären wie das funktionierte und wofür man das brauchte.
Geschehnisse aus der ganzen Welt verfolgen, sehen was andere Menschen
tun, nicht tun, besser tun sollten, Menschen die anderen zeigen wie
man die köstlichsten Gerichte kocht, ja sogar Menschen die komische
Fragen beantworteten und dafür bedrucktes Papier erhielten. Diese
Freude darüber erschloss sich ihr auch nach einer eingehenden
Erklärung von ihm nicht, wieso man sein Glück von ein wenig Papier
abhängig machte. Oder wieso andere ihr Hab und Gut für dieses
Papier hergaben. Besonders interessant fand sie diese sogenannte
Werbung in der einem vermittelt wurde was man unbedingt benötigte.
Hier gab es so viele Dinge die
einem das Leben erleichtern sollten, Dinge von denen sie nie etwas
gehört hatte, und sie hatte viele Gerüchte über die Menschen
gehört. Diese Welt hier schien viel weiter entwickelter zu sein als
die ihre.
Xii hingegen interessierte sich
für all diese Themen kein bisschen, es ärgerte sie dass Lilly immer
mehr Gefallen an diesem Ort hier zu finden schien. Morendras ist das
Allerheiligste was ihrem Volk noch geblieben war, und gerade sie
sollte sich mehr bemühen ihn zu finden. Was sollte aus den Ellydren
werden nachdem sie schon so viel verloren hatten.
Zornig kaute sie dieses ekelhafte
Obst was der Mensch ihr hingestellt hatte, den Gedanken das er
irgendeine giftige Substanz hinein gegeben hatte, verlor sie nicht
ganz. Sie schmeckte etwas das sich falsch anfühlte, aber von
irgendwas musste sie ja leben.
Philipp war schon bald ihre Fragen
leid und nahm ein anderes, komisch aussehendes Gerät in die Hand.
Nach ein paar Knopfdrücken veränderte sich der Bildschirm und
merkwürdige Symbole erschienen überall. Aus dem Augenwinkel
musterte er Lilly argwöhnisch und presste kurz die Lippen zusammen
bevor er bemüht um Freundlichkeit seine Bitte an sie richtete.
„Du kannst mir gern zusehen, ist
vielleicht ganz interessant für dich. Aber ich will jetzt auch mal
etwas entspannen ja, also halte dich bitte mit deinen tausend Fragen
zurück!“
Nach kurzem Zögern nickte sie ihm
zu und verfolgte gespannt das weitere Geschehen auf dem Bildschirm.
Ein Krieger, gekleidet in eine
beeindruckende Rüstung erschien. Sie glaubte zumindest das es ein
Krieger sei, denn er trug ein breites Schwert auf dem Rücken.
Ihre Augen wurden immer größer
als dieser kleine Mensch durch düstere Wälder streifte und sie
beängstigende Laute aus allen Richtungen wahr nahm. Instinktiv
versuchte sie die Umgebung zu erforschen und nach dem zu tasten was
sie vernahm. In den Wäldern ihrer Heimat lauerten viele wilde
Geschöpfe, friedlich gesinnt oder hungrig. Wenn eines ihr zu Nahe
kam, besänftigte sie diese immer und vermittelte ihnen das von ihr
keine Gefahr ausging.
Aber hier spürte sie gar nichts.
Plötzlich kam eine Kreatur aus dem Unterholz gesprungen und
attackierte den kleinen Krieger.
Unter einem leisen Aufschrei
zuckte sie zusammen und beobachtete weiter wie die Kreatur im Nu
blutend am Boden lag nachdem das breite Schwert es niedergestreckt
hatte.
„Was... was ist das? Ich habe
dieses Tier nicht gespürt! Wie konnte...“
Philipp hob knapp die Hand und
rollte mit den Augen.
„Das ist ein Videospiel. Ich
steuere den Kerl da hier mit dem Controller.“ Er fuchtelte kurz mit
diesem kleinen, merkwürdigen Objekt vor ihrer Nase herum. „Nichts
besonderes. Wenn ich hier drücke kann ich schlagen, damit ausweichen
und hier habe ich ein paar Heiltränke wenn ich mal zu viel
abbekomme. Ich bin gerade auf dem Weg zu einem Drachen den ich
besiegen muss.“ Plötzlich stockte er als sein Gegenüber ihn mit
weit aufgeklappten Mund anstarrte, und er fast schon Angst bekam sie
hätte aufgehört zu atmen.
„Du... du bist das da?“
Ungläubig deutete sie auf den Bildschirm. „Dann bist du ja ein
wahrer Held!!! Diese Kreatur hast du ohne Probleme besiegt!“
Bevor er ihr erklären konnte das
er das gar nicht wirklich war, packte sie ihn fest an den Schultern
und rüttelte ihn ordentlich durch.
„Ich bitte dich! Komm mit mir
wenn wir Morendras gefunden haben! Vielleicht kannst du unser Volk
von dem Joch der Menschen befreien! Wenn sich einer der Ihren ihnen
in den Weg stellt, werden sie sich bestimmt nicht mehr trauen zu uns
zu kommen!“
Als sie denn endlich aufhörte ihn durchzuschütteln, hatte er arge Probleme seine Brille wieder zu richten. Ihre Worte ergaben für ihn keinen Sinn, wovon redete diese Irre? Doch als er in ihr Gesicht blickte, erstarrte er förmlich vor all der aufrichtigen Hoffnung in ihren Augen. Ihre Hände waren wie zu einem Gebet gefaltet und sie rutschte ganz nah an ihn heran, sodass er ihren warmen, weichen Körper deutlich spüren konnte. Er hätte ihr einen dickeren Pullover kaufen sollen.
Als sie denn endlich aufhörte ihn durchzuschütteln, hatte er arge Probleme seine Brille wieder zu richten. Ihre Worte ergaben für ihn keinen Sinn, wovon redete diese Irre? Doch als er in ihr Gesicht blickte, erstarrte er förmlich vor all der aufrichtigen Hoffnung in ihren Augen. Ihre Hände waren wie zu einem Gebet gefaltet und sie rutschte ganz nah an ihn heran, sodass er ihren warmen, weichen Körper deutlich spüren konnte. Er hätte ihr einen dickeren Pullover kaufen sollen.
Hastig rutschte er ein Stück von
ihr fort und hob abwehrend beide Hände.
„Moment! Du missverstehst das!
Ich bin kein Held... das ist einfach nur ein Videospiel. Es ist nicht
real! Ich kann mich nicht in diese Figur verwandeln oder sonst was in
der Art.“
Irgendwie war ihm als könnte er
sehen wie seine Worte in ihr Ohr eindrangen und aus dem anderen
wieder heraus rieselten.
„Aber du besitzt große
Fähigkeiten wenn du dazu in der Lage bist!“ Aufgeregt deutete sie
auf den Bildschirm und robbte wieder nahe an ihn heran. Mit beiden
Händen klammerte sie sich an sein T-Shirt und sah flehend zu ihm
auf.
Gerade als er kurz davor war die
Geduld zu verlieren und ihr womöglich noch den Hals herum gedreht
hätte, klopfte es an seiner Tür. Noch bevor er auch nur einen Ton
sagen konnte, war seine Mutter bereits mit beiden Füße über die
Schwelle getreten.
Kyara traute ihren eigenen Augen
nicht. Dort saß ihr Sohn, auf dem Boden seines furchtbar
unordentlichen Zimmers und ein junges Mädchen mit sehr merkwürdig
aussehenden Haaren, klammerte sich fest an ihn. Das Leuchten in ihrem
Gesicht deutete auf einen leidenschaftlichen Augenblick hin, das sah
sie ganz unmissverständlich.
„Ma! Verdammt kannst du nicht
anklopfen und warten bis ich geantwortet habe?!“ Eilig zupfte er
Lillys Hände von seinem T-Shirt und rutschte ein gutes Stück von
ihr fort.
„Ich... wusste ja nicht das ich
euch... störe. Mir war gar nicht bewusst das du Besuch hast. Hättest
du sie, wie es sich gehört, vorgestellt, wäre ich nicht rein
geplatzt.“ Kyara legte sich eine Hand auf die Wange und betrachtete
verträumt ihren Jungen. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht das er
sich nach seiner letzten Freundin gar nicht mehr zusammen reißen
würde, und ihn nun so innig mit diesem Mädchen zu sehen ließ ihr
mütterliches Herz aufgehen.
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