Er schob ihr
merkwürdiges Verhalten darauf, dass sie wohl Angst hatte nun
enttarnt zu werden und zögerte nach ihrer Erlaubnis nicht mehr
länger.
Mit großer Vorsicht
tastete er über die Äste, die ein kleines Stück hinter ihrer Stirn
aus dem Haar heraus linsten. Sie fühlten sich an wie ganz normale
Äste eben, nichts besonderes.
Seine forschen Finger
tasteten weiter hinab und er bemerkte ihren konzentrierten und
aufmerksamen Blick, der auf sein Gesicht gerichtet war.
Er erreichte die
Stelle an der die Äste mit einer kleinen Wulst am Ende auf der
Kopfhaut saßen. Das Holz ging geradezu nahtlos in Haut über, und
unter dieser konnte er immer noch die Struktur des Holzes spüren
bevor das Haar dichter wurde.
Philipp stockte der
Atem als ihm bewusst wurde, dass diese Dinger auf ihrem Kopf echt
waren. Nachdem er, nur um ein letztes Mal sicher zu gehen, daran zog
blieb kein Zweifel. Diese Äste waren angewachsen.
Keine Attrappe, kein
Kopfschmuck.
So langsam wurde es
Lilly zu bunt wie dieser Fremde an ihren Ästen zog und sie anstarrte
als hätte er gerade vor Angst in die Hosen gemacht. Grob schob sie
seine Hände von sich und sah ihn vorwurfsvoll an.
„Jetzt reicht es
aber. Fremde Sitten hin oder her, bei uns macht man sowas nicht!“
Ihre Worte drangen
wie durch dichte Watte, in die sein Kopf gehüllt war, zu ihm durch
und er brachte nicht mal eine Entschuldigung hervor.
Stattdessen stammelte
er nur leise vor sich hin.
„Das gibt es nicht.
Das ist kein verdammter Traum, und diese Dinger auf deinem Kopf sind
echt. Ich dachte, ich hätte nur zu wenig geschlafen und das alles
hier ist nicht real! Aber es ist real!“
Fest packte er sie an beiden Oberarmen und schüttelte sie durch.
Fest packte er sie an beiden Oberarmen und schüttelte sie durch.
„Woher kommst du,
und was willst du ausgerechnet von mir?“
Sie lockerte ihren Griff und Xii sprang von ihrem Schoß, geradewegs an seine Brust. Mit allen vier Pforten krallte sie sich in sein T-Shirt und grub ihre Zähne knurrend in den dünnen Stoff. Wild riss das zornige Tier den Kopf hin und her, und drang dabei immer tiefer mit seinen Zähnen ein.
Sie lockerte ihren Griff und Xii sprang von ihrem Schoß, geradewegs an seine Brust. Mit allen vier Pforten krallte sie sich in sein T-Shirt und grub ihre Zähne knurrend in den dünnen Stoff. Wild riss das zornige Tier den Kopf hin und her, und drang dabei immer tiefer mit seinen Zähnen ein.
Mit einem Satz wich
er zurück und fiel mit rudernden Armen auf den Rücken. Mit beiden
Händen zerrte er an dem Fuchs und brüllte er solle ihn sofort in
Ruhe lassen.
Lilly betrachtete die
beiden einen Moment lang schweigend und tauchte in ihren Gedanken ab.
Die leise Vorahnung
die sie seit ihrer Ankunft hier gehabt hatte wurde immer greifbarer
und sie konnte langsam nicht mehr verleugnen das sie ein ernstes
Problem hatte.
Unter einem leisen
Seufzen beugte sie sich vor und zerrte solange an Xii bis diese
nachgab, und das Stück Stoff das sie als Trophäe heraus gerissen
hatte, wieder ausspuckte.
„Xii, ich glaube,
wir haben unsere Heimat weiter hinter uns gelassen als wir denken.“
Sie beugte sich näher
zu Philipp der wütend und zeternd sein neu gestaltetes T-Shirt
betrachtete.
„Sag mir... wie
heißt diese Welt hier?“
Er konnte einfach nicht glauben dass dieses kleine Vieh sein lieblings Shirt ruiniert hatte und betrachtete ihre Besitzerin hasserfüllt.
Er konnte einfach nicht glauben dass dieses kleine Vieh sein lieblings Shirt ruiniert hatte und betrachtete ihre Besitzerin hasserfüllt.
„Diese Welt? Das du
nicht von der Erde stammst bezweifle ich langsam nicht mehr, aber ich
wäre dir dankbar wenn du dir die nächste Rakete nimmst und
abhaust!“
Langsam legte sich
Lillys Kopf auf die Seite, sie war offensichtlich verwirrt von seinen
Worten und fragte sich was diese Rakete war. Es gab etwas das sie
nach Hause bringen konnte?
Erregt robbte sie auf ihren Knien näher an ihn heran und drückte Xii feste an sich.
Erregt robbte sie auf ihren Knien näher an ihn heran und drückte Xii feste an sich.
„Kannst du mich zu
so einer... Rakete bringen?“
Philipp schlug die
Hände vor das Gesicht und stöhnte laut auf.
Sie merkte das die
Lösung wohl doch nicht so greifbar war und ließ die Schultern
sinken. Die Enttäuschung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben
und in ihren Augen funkelte es verräterisch.
„Das ich hier lande
war nicht so geplant. Mein Wunsch ist schief gegangen... kannst du
mir nicht helfen wieder nach Hause zu kommen?“
„Dir helfen? Und
wie soll das gehen?“
Sein rechter Nasenflügel begann zu zucken und eine seiner Augenbrauen schoss in die Höhe.
Sein rechter Nasenflügel begann zu zucken und eine seiner Augenbrauen schoss in die Höhe.
„Ich muss Morendras
wieder finden! Er kann mich sicher zurück bringen!“
Mit einer wedelnden
Handbewegung deutete er auf den kleinen garstigen Fuchs.
„Ist dieser
Morendras auch so ein... Fuchs?“
Als müsste er es
doch besser wissen zog sie kurz die Stirn kraus.
„Aber nein! Ich
rede von einem Stab. Es heißt er entstammt dem Holz des aller ersten
Baumes, Morendras.“
Philipp schloss für
einen Moment die Augen ehe er antwortete.
„Wenn ich dir
helfe, deinen Stab zu finden, gehst du. Wohin auch immer. Und lässt
mich in Frieden. In Ordnung?“
Ihre Stimmung
wechselte so rasch wie nur ein Wimpernschlag dauerte, in vollkommene
Freude. Xii setzte sie neben sich ab und fiel dem fremden Helfer
stürmisch um den Hals. Er kullerte auf den Rücken und versuchte die
Irre von sich zu drücken, aber aus ihrem Klammergriff gab es kein
Entkommen mehr.
„Danke! Vielen
Dank!!!“
„Ja, ist gut! Und
jetzt geh runter von mir.“
Als sie seinem Wunsch nachkam rappelte er sich schwerfällig auf und bereute seine Entscheidung jetzt schon. Aber auf die Menschheit konnte er diese Person wohl schlecht los lassen.
Als sie seinem Wunsch nachkam rappelte er sich schwerfällig auf und bereute seine Entscheidung jetzt schon. Aber auf die Menschheit konnte er diese Person wohl schlecht los lassen.
Mit einem Hüpfer war
auch sie auf den Beinen und hibbelte von einem Bein auf das andere.
„Ich habe ihn
verloren als ich fiel! Weit kann er nicht sein. Also los!“
In letzter Sekunde
konnte er noch ihren Arm ergreifen bevor sie sich aus dem Fenster
stürzen wollte. Schließlich war dies der Weg den sie auch hinein
gekommen war.
„Nicht so schnell!
So kannst du doch nicht herum laufen. Du brauchst was zum anziehen.
Um möglichst nicht aufzufallen.“
Er presste die Lippen fest zusammen und starrte auf ihren Kopf.
Er presste die Lippen fest zusammen und starrte auf ihren Kopf.
„So wenig wie
möglich zumindest.“
Nachdenklich rieb er sich das Kinn und betrachtete sie wieder einen ganzen Moment lang.
Nachdenklich rieb er sich das Kinn und betrachtete sie wieder einen ganzen Moment lang.
„Du scheinst so
ungefähr die Größe meiner Schwester zu haben. Warte hier und rühre
dich nicht von der Stelle. Ich hol dir was.“
Bevor er die Klinke seiner Zimmertür nach unten drücken konnte blickte er sie noch einmal finster an.
Bevor er die Klinke seiner Zimmertür nach unten drücken konnte blickte er sie noch einmal finster an.
„Und geh ein paar
Schritte weg vom Fenster.“
In seinem Kopf dröhnte und hämmerte es, was hatte er sich da nur angetan.
In seinem Kopf dröhnte und hämmerte es, was hatte er sich da nur angetan.
Schlürfend näherte
er sich der Tür schräg von seiner eigenen und betrat das typische
Mädchenzimmer seiner älteren Schwester.
Alles war ordentlich
und hatte seinen Platz, es roch nach Parfum und an den Vorhängen
ihres Fensters hatte sie kleine Plastikblumen befestigt.
Die Zeit wo Poster
von Kerlen mit offenen Hemden und lüsternen Blicken an ihrer Wand
gehangen hatten, waren längst vorbei.
Er steuerte ihren
Kleiderschrank an und zog die Schiebetür beiseite.
Völlig überfordert
zupfte er an einem rosa Kleid und ging die viel zu vielen Stapel mit
Oberbekleidung durch.
Mürrisch murmelte er
vor sich hin und schnappte sich einfach irgendwas. So viel Auswahl
brauchte doch kein Mensch dachte er sich und öffnete eine der
breiten Schubladen.
Genau das was noch
fehlte fand er auf Anhieb und zog die Mundwinkel weit nach unten.
Mit zwei Fingern
angelte er einen weißen Spitzenslip heraus und hielt ihn auf
Augenhöhe. Sie würde doch bei all den ganzen Sachen sowieso nicht
merken wenn etwas fehlte.
Während er so den
Schlüpfer vor sich hielt und nachdachte ob er auch alles hatte
drehte er sich zu der Tür und gefror in der nächsten Sekunde.
Louisa traute ihren
Augen nicht als sie ihren eigenen Bruder dabei erwischte
wie er einen Slip von
ihr ziemlich genau betrachtete.
Ihre Kinnlade klappte
runter.
Als sich ihre Blicke
trafen erwachte sie aus ihrer Starre und ging mit großen Schritten
auf ihn zu, ihre Blonden Locken wippten bei jeder Erschütterung auf
ihren Schultern.
„Was machst du denn
da?! Du Perverser Spinner!“
Bevor er ausweichen konnte holte sie mit ihrer Tasche aus, und schlug sie ihm um die Ohren.
Bevor er ausweichen konnte holte sie mit ihrer Tasche aus, und schlug sie ihm um die Ohren.
„Das ist doch
krank! Machst du das immer wenn ich nicht da bin! Ekelhaft!“
Schützend hob er
Schlüpfer und Arme vor sein Gesicht um sich vor dem brutalen Angriff
zu schützen. Dabei wich er immer weiter in Richtung Tür zurück.
„Hör auf! Das
ist... ein Missverständnis. Ich dachte du kommst erst in einer
Stunde nach Hause.“
„Also stöberst du tatsächlich in meiner Unterwäsche! Du Widerling!“
Er verstand das er sich aus dieser Sache wohl nicht so auf die Schnelle herauswinden konnte und ergriff die Flucht.
„Also stöberst du tatsächlich in meiner Unterwäsche! Du Widerling!“
Er verstand das er sich aus dieser Sache wohl nicht so auf die Schnelle herauswinden konnte und ergriff die Flucht.
Sofort donnerte er
die Tür seines Zimmers hinter sich zu und schloss sie zur Vorsicht
ab.
Lilly hatte sich
derweil an diesem komischen Ort etwas umgesehen und betrachtete einen
großen schwarzen Kasten und drückte mit den Fingern immer wieder
auf diese komische, matte Oberfläche.
Ihr Kopf drehte sich
zu Philipp herum und sie fragte sich wieso er so schwer atmete und
krampfhaft die Augen zusammen drückte.
„Was ist denn das
hier?“
Wütend stapfte er zu
ihr und zerrte ihren Arm von dem schwarzen Kasten fort.
„Fass das nicht an!
Der Bildschirm ist empfindlich! Den Fernseher habe ich mir erst neu
gekauft.“
Laut seufzend fuhr er
sich mit einer Hand durch sein Haar.
„Die Sache mit
meiner Schwester muss ich später klären. Solang gebe ich dir was
zum anziehen von mir.“
Aus seinem weniger gut bestückten Kleiderschrank, die einzige Ecke seines Zimmer wo dank seiner Mutter Ordnung herrschte, zog er einen Kapuzenpullover und eine schwarze Hose.
Aus seinem weniger gut bestückten Kleiderschrank, die einzige Ecke seines Zimmer wo dank seiner Mutter Ordnung herrschte, zog er einen Kapuzenpullover und eine schwarze Hose.
Kurz hielt er die
Luft an und packte noch eine seiner Shorts dazu.
Immer noch schlechter
Laune drückte er ihr die Sachen in die Hand.
„Hier. Zieh das
an.“
Er ging ein paar Schritte auf und ab während sie die komischen Kleidungsstücke skeptisch betrachtete.
Er ging ein paar Schritte auf und ab während sie die komischen Kleidungsstücke skeptisch betrachtete.
„Du hast gesagt der
Stab sei dir beim Fallen verloren gegangen. Dann kann er ja nicht
weit von deiner... Absturzstelle liegen.
Die müssen wir finden. Und wenn du das Ding hast, will ich mit dir nichts mehr...“
Ihm blieb das Wort im Hals stecken als er beiläufig einen Blick auf die verrückte Frau mit den türkisfarbenen Haaren und entblößten Brüsten warf, und die gerade dabei war den dünnen Stoff um ihre Hüften zu lösen.
Die müssen wir finden. Und wenn du das Ding hast, will ich mit dir nichts mehr...“
Ihm blieb das Wort im Hals stecken als er beiläufig einen Blick auf die verrückte Frau mit den türkisfarbenen Haaren und entblößten Brüsten warf, und die gerade dabei war den dünnen Stoff um ihre Hüften zu lösen.
Mit einem Ruck drehte
er sich fort, doch das Bild hatte sich bereits unwiderruflich in
seinen Kopf eingebrannt.
„Hast du kein
Schamgefühl?! Du bringst mich noch in Teufelsküche!!!“
Sie verwirrte seine
Reaktion und fragte sich was nun dieses Schamgefühl wieder sei.
„Aber du hast doch
gesagt ich soll das hier anziehen? Wie soll denn das über meine
Kleidung gehen? Ich bleibe ja überall hängen.“
Als er nur zeterte sie soll sich einfach schnell anziehen zuckte sie nur mit den Schultern und mühte sich in diese komischen Kleidungsstücke hinein.
Als er nur zeterte sie soll sich einfach schnell anziehen zuckte sie nur mit den Schultern und mühte sich in diese komischen Kleidungsstücke hinein.
Alles war viel zu
groß und hing schlaff an ihr herunter aber sie staunte wie weich und
angenehm der Stoff auf ihrer Haut lag.
„Das ist gemütlich.
Aber ist das nicht furchtbar beengend wenn eure Haut immer verdeckt
ist? Wie wollt ihr denn sonst den Wind spüren oder die Gräser um
eure Füße?“
Er hinterfragte ihre Worte gar nicht und drehte sich vorsichtig wieder zu ihr herum.
Er hinterfragte ihre Worte gar nicht und drehte sich vorsichtig wieder zu ihr herum.
Seine Brille hatte er
zur Vorsicht abgenommen, aber als er grob erkennen konnte das sie
nicht mehr halbnackt war, setzte er sie sich wieder auf die Nase und
hob seine Tasche vom Boden auf.
„Gehen wir... ich
will dieses Moren... was auch immer, so schnell wie möglich finden.“
Als er vorsichtig
durch die Tür zum Flur hinaus linste hörte er durch die
verschlossene Tür seiner Schwester eine Triade von Flüchen und
Schimpfwörtern.
Ihm war bewusst das
wahrscheinlich jeder ihrer Kontakte gerade auf dem Telefon
durchgegangen und darüber in Kenntnis gesetzt wurde was für ein
Perversling er war.
Immerhin merkte sie
so nicht das ein Paar ihrer Sportschuhe den Besitzer wechselten.
Mit einem unguten
Gefühl im Magen, einer Außerirdischen im Rücken und einem
tollwütigen Fuchs in deren Armen machte er sich auf den Weg in das
kleine Waldstück um den Stab seiner persönlichen Erlösung zu
finden.
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